Rote Zahlen, ungewisse Zukunft Kriegt Ford in Europa die Kurve?
Ford ist derzeit eine Großbaustelle. Der US-Autoriese steht vor einer tiefgreifenden Neuaufstellung und will die Kosten drastisch senken. Europa könnte der Sparhammer mit Wucht treffen, hier läuft es besonders schlecht.
Das Europageschäft des zweitgrößten US-Autobauers Ford kriselt bedenklich. Der Branchenriese will die Kosten kräftig senken und tüftelt an einem großen Konzernumbau. In der Europa-Zentrale in Köln muss man sich wohl auf harte Einschnitte gefasst machen, denn es ist kein Geheimnis: Neben China gilt der Kontinent in den Augen der Spitzenmanager am Hauptsitz in Dearborn, nahe der US-Autohochburg Detroit, derzeit als die größte Baustelle.
"Ford muss ein strukturelles Problem in Europa lösen und da ist alles denkbar und möglich", warnt Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen. Der Branchenexperte kann sich sogar vorstellen, dass Ford die Reißleine zieht, ganz so, wie es bereits der große US-Rivale General Motors mit dem Verkauf der deutschen Tochter Opel vorgemacht hat: "Ich würde nicht ausschließen, dass in Dearborn auch Szenarien über einen möglichen Ausstieg aus Europa diskutiert werden."
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kriegt-F ... 77241.htmlAngesichts der kritischen Lage dürfte Europa kaum vom Rotstift verschont bleiben. Die Zahlen sehen nicht gut aus: In den drei Monaten bis Ende Juni verschlechterte sich das operative Ergebnis im Jahresvergleich um 195 Millionen US-Dollar, letztlich fiel ein Quartalsverlust von 73 Millionen Dollar an. Auch für das Gesamtjahr 2018 erwartet Ford in Europa nun ein Minus.