Würdet ihr die Polizei rufen?

[Cayuse]

Wir übernehmen ständig fremde Ausdrücke und ändern dann deren eigentlichen Sinn. Wer kennt nicht das deutsche Public Viewing, in den USA bedeutet dies die Aufbahrung von Leichen im offenen Sarg. Da passt doch auch der deutsche Body Bag, ein modische Tasche für Frauen. In den USA ist das schlicht ein Leichensack.

Aber "bürgerliches Engagement" ist trotzdem eine gute Alternative

Bürgerliches Engagement ist eine wichtige und respektable Sache. Jedem steht es frei, dieses bei der nächsten Dorfreinigungsaktion oder dem Aufbau des Dorffestes unter Beweis zu stellen. Die selbst-oktroyierte Übernahme von hoheitlichen Aufgaben wie die Feststellung von Verkehrsordnungswidrigkeiten ist allerdings m.E. keineswegs als solches zu sehen.

Der viel zitierte Knöllchen-Horst wird zu seiner Verteidigung wahrscheinlich auch "bürgerliches Engagement" angeführt haben...

[Konatic]

Der Verordnungsgeber stuft den Verstoß ... mit einer Regelbuße von 60,00 EUR als Verstoß auf der untersten Stufe der bußgeldbewehrten Verstöße ein. Der Verstoß ist nicht punktebewehrt.

Dies stellt dann wohl die Basis für oben erwähnten "allgemeinen Werte" dar.

Nein, der allgemeine Wert in diesem Fall ist der Schutz der Allgemeinheit vor Schäden durch illegales Handeln, welches grundsätzlich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei Fahrten ohne Kennzeichen anzunehmen ist, da es nun mal unbestreitbar geeignet ist, illegales Handeln, sprich: ggf. erhebliche Schäden für Sachen oder Personen, zu verschleiern.

Die geringe Höhe des Bußgeldes zeigt zudem, dass im Falle einer Meldung an die Polizei nicht einmal der Betreffende einen nennenswerten Nachteil davonträgt. Außerdem nimmt er diesen von vornherein bewusst in Kauf. Der mögliche Nutzen für evtl. Geschädigte ist dagegen immens. Insofern kann ich bei Abwägung resultierender Vor- und Nachteile für Dritte kein Argument gegen die Meldung an die Polizei sehen.

[Hoschi153]

Ich weiß nicht was das ganze Definitions geschreibe jetzt soll.

Man muss doch einfach akzeptieren, dass jeder eine Situation anders wahrnimmt und man nicht pauschal sagen kann: man hat Zivilcourage, oder der ist ein Egoist.
Ich habe schon Situationen gesehen und akzeptiert und auch schon die Polizei gerufen. Was bin ich jetzt? Ein Egoist oder hab ich Zivilcourage (von dem ich auch nicht finde dass das Wort dazu passt).
Es gibt nicht die eine Wahrheit, jeder nimmt eine Situation auf Grund von Herkunft, Bildung, Lebenseinstellung und Situation anders wahr.
Deswegen wird man hier nicht in weiteren 150 Post klären können, wann man anrufen sollte und wann nicht. Es wird immer andere Ansichten geben, auch wenn man seine eigene Meinung und Verhalten versucht mit schicken Worten wie Courage zu begründen.

[Sinter]

Der Verordnungsgeber stuft den Verstoß ... mit einer Regelbuße von 60,00 EUR als Verstoß auf der untersten Stufe der bußgeldbewehrten Verstöße ein. Der Verstoß ist nicht punktebewehrt.

Dies stellt dann wohl die Basis für oben erwähnten "allgemeinen Werte" dar.

Nein, der allgemeine Wert in diesem Fall ist der Schutz der Allgemeinheit vor Schäden durch illegales Handeln, welches grundsätzlich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei Fahrten ohne Kennzeichen anzunehmen ist, da es nun mal unbestreitbar geeignet ist, illegales Handeln, sprich: ggf. erhebliche Schäden für Sachen oder Personen zu verschleiern.

Die geringe Höhe des Bußgeldes zeigt zudem, dass im Falle einer Meldung an die Polizei nicht einmal der Betreffende einen nennenswerten Nachteil davonträgt. Außerdem nimmt er diesen von vornherein bewusst in Kauf. Der mögliche Nutzen für evtl. Geschädigte ist dagegen immens. Insofern kann ich bei Abwägung resultierender Vor- und Nachteile für Dritte kein Argument gegen die Meldung an die Polizei sehen.

Ich wollte auch kein Argument für oder wider die Meldung liefern, sondern lediglich den einzigen feststehenden Teil des Sachverhalts würdigen, um so den Rahmen abzustecken.

Geht's jetzt um Begriffsdefinitionen? Okay, hier mein Vorschlag: Nicht Zivilcourage, sondern Human Commitment, klingt so schön weltmännisch

Mir geht es nicht um Begrifflichkeiten. Ich störe mich weder an der Verwendung englischer, noch an der Verwendung deutscher Ausdrücke. Ich finde diesen Thread aus ganz anderen Gründen spannend.

[Konatic]

Bürgerliches Engagement ... Die selbst-oktroyierte Übernahme von hoheitlichen Aufgaben wie die Feststellung von Verkehrsordnungswidrigkeiten ist allerdings m.E. keineswegs als solches zu sehen.

Meine Güte...! Die Polizei auf verdächtige Wahrnehmungen hinzuweisen ist keine "Übernahme hoheitlicher Aufgaben", sondern Bürgerpflicht, zu deren Wahrnehmung auch die Polizei immer wieder zu Recht aufruft (bspw. im Hinblick auf die steigende Zahl von Wohnungseinbrüchen), auch wenn die Einstufung einer Beobachtung als verdächtig oder nicht bei verschiedenen Menschen natürlich unterschiedlich ist.

Ich würde allenfalls insoweit zustimmen, als eine Meldung an die Polizei noch nicht als "bürgerliches Engagement" zu werten ist, da man damit allgemein eine deutlich größere Übernahme von Arbeit/Mühe voraussetzt, als es mit einem kurzen Anruf unter 110 verbunden ist

[nonnex]

Fact: Würde man diesen Thread übersetzen und bei mustang6g.com reinstellen würden die sich über uns kaputtlachen.
"The Germans" und die Klischee Erfüllung

[Hoschi153]

Fact: Würde man diesen Thread übersetzen und bei mustang6g.com reinstellen würden die sich über uns kaputtlachen.
"The Germans" und die Klischee Erfüllung

Stimme ich dir voll zu:))

Ordnungsliebend, rechthaberisch, kompliziert

[Konatic]

Vom gemeinen Ami ausgelacht zu werden wäre für mich eines der größten Komplimente überhaupt. (Auch wenn es da natürlich sicher auch intelligente, ernstzunehmende Menschen gibt.)

[Sinter]

Die Polizei auf verdächtige Wahrnehmungen hinzuweisen ist keine "Übernahme hoheitlicher Aufgaben", sondern Bürgerpflicht

Wir können hier lange diskutieren, ob man es melden sollte oder nicht. Bürgerpflicht (oder eine sonst wie geartete Pflicht) ist es nicht. Der Gesetzgeber hat in § 138 StGB geregelt, was zu melden ist. Und § 138 StGB gilt übrigens nicht nur für Bürger dieses Landes...

[Konatic]

Unter "Bürgerpflicht" verstehe ich gerade NICHT etwas, wozu man gesetzlich ohnehin verpflichtet ist und wo man sich bei Unterlassung strafbar macht (da spreche ich von einer "gesetzlichen Pflicht"), sondern was man unter Anwendung des gesunden Menschenverstandes als Pflicht eines verantwortungsbewusst lebenden, auch an seine Mitmenschen denkenden Menschen, eben eines "Bürgers", für sich erkennt.

Dass die Bewertung eines einzelnen Ereignisse durch verschiedene Menschen unterschiedlich ist, habe ich geschrieben und ändert daran prinzipiell nichts.

[Harry K.]

Fact: Würde man diesen Thread übersetzen und bei mustang6g.com reinstellen würden die sich über uns kaputtlachen.
"The Germans" und die Klischee Erfüllung

Stimmt. Die Amis würden eher ihre Knarre aus dem Handschuhfach holen und die Angelegenheit direkt selbst regeln.

[Panomatic]

Fact: Würde man diesen Thread übersetzen und bei mustang6g.com reinstellen würden die sich über uns kaputtlachen.
"The Germans" und die Klischee Erfüllung

Die würden sich über "Korinthenkackende Krauts" herzlich amüsieren.

[nonnex]

Fact: Würde man diesen Thread übersetzen und bei mustang6g.com reinstellen würden die sich über uns kaputtlachen.
"The Germans" und die Klischee Erfüllung

Stimmt. Die Amis würden eher ihre Knarre aus dem Handschuhfach holen und die Angelegenheit direkt selbst regeln.

Köstlich . Ja die Amis haben auch so ihr Klischee Paket zu tragen.
By the Way: Wir sollen gerüchteweise ja auch alle -also in gesamt DE- Lederhosn' tragen

[Paraffinium]

Okay, da wird einfach mal eine lustige Behauptung als Fakt aufgestellt und schon sind alle, die sich für eine Meldung von kennzeichenlosen Fahrzeugen ausgesprochen haben, ordnungsliebende, rechthaberische und dazu komplizierte Korinthenkacker, getreu dem Motto "im spießigen Deutschland dann doch lieber ein halber Ami als ein ganzer Nazi".

Ich behaupte daher mal das Gegenteil: Würde man diesen Thread übersetzen, auf die USA anpassen und bei mustang6g.com reinstellen, würde dort eine interessante Diskussionsdebatte weitergeführt, und sogar um etliche Beispiele bereichert werden. Die meisten US-Bürger sind nämlich gesetzestreuer und sogar, zumindest in diesem Bereich, ordnungsliebender als wir Deutschen… Aber wozu noch Diskussionen über Spaltmasse unter den Frontleuchten oder schiefe Heckscheiben führen, die Amis würden sich doch bestimmt ebenfalls darüber totlachen… Ich bin dann mal weg…

[martins42]

Fact: Würde man diesen Thread übersetzen und bei mustang6g.com reinstellen würden die sich über uns kaputtlachen.
"The Germans" und die Klischee Erfüllung

Hier wuchert wieder die "german angst".

Grüße
Martin

[Cayuse]

Fact: Würde man diesen Thread übersetzen und bei mustang6g.com reinstellen würden die sich über uns kaputtlachen.
"The Germans" und die Klischee Erfüllung

Absolut! Die initiale Frage des Threads wurde da schon auf Unverständnis stoßen. Wenn da jemand ohne Kennzeichen unterwegs wäre....so what?

[Konatic]

Wenn jetzt schon gerade Phrasentime ist, hab ich auch eine: Ich für meinen Teil bin froh, nicht in diesem Land der Blödheit leben zu müssen.

[martins42]

Wenn jetzt schon gerade Phrasentime ist, hab ich auch eine: Ich für meinen Teil bin froh, nicht in diesem Land der Blödheit leben zu müssen.

Wie, Du würdest nicht lieber in einem Land leben, wo die Menschen einen gelbhaarigen grenzdebilen Clown zum Präsidenten gewählt haben?

[Konatic]

Ohne den orangefarbenen Präsidenten in Schutz nehmen zu wollen, hat dieser die Blödheit in seinem Land nicht erfunden.

[Harry K.]

Ohne den orangefarbenen Präsidenten in Schutz nehmen zu wollen, hat dieser die Blödheit in seinem Land nicht erfunden.

Jetzt aber... Dann kaufst Du dir besser keinen Mustang aus dem Land der Blöden.