Ausfall ESP an Eurem Mustang

Antworten
derblaue
Beiträge: 7297
Registriert: 3. Jun 2017, 17:22
Postleitzahl: 89194
Wohnort: bei Ulm
Land: Deutschland
Mustang: 2017 EcoBoost Fastback Atoll-Blau
Sonstiges: Octavia RS245 Kombi (5E FL)
Z3 3.0i Roadster, schwarz
Z900RS, lime-green
(Mustang ist verkauft)
Hat sich bedankt: 849 Mal
Danksagung erhalten: 737 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von derblaue » 20. Nov 2019, 22:33

dtmdriver hat geschrieben:
20. Nov 2019, 22:26
Handschaltung, da reicht der Normalmodus :frech:
und das Getriebe schaltet nie unerwartet zurück :Devil:
Danke :clap:

Und @Cayuse , damit habe ich sogar die Lösung zwischen Sitzlehne und Lenkrad :bussi:
Viele Grüße, Thomas

bis 05/23 2017er Fastback EcoBoost (EU), atoll-blau, MT, PP2, Parkpiepser vorn, Streifen oben und seitlich, Dotz Revvo Dark, Eagle F1 265/40x19, Spurplatten 5 mm, Koni SpecialActive, Domstrebe

Benutzeravatar
Klammer
Beiträge: 3329
Registriert: 7. Jun 2016, 06:41
Postleitzahl: 46045
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 91 Mal
Danksagung erhalten: 644 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Klammer » 20. Nov 2019, 23:46

Ich kann das Problem sehr gut nachvollziehen ... auch ich werde das, beim nächsten Setvice, dem Freundlichen auf die Mängelliste schreiben.
Ich habe zwar das VFL, aber das Problem scheint gleich gelagert zu sein. Das Problem muss im adaptiven Schaltverhalten, also dem "Lernen" des Getriebes zu finden sein.
Mit zurückgesetzter Adaption schaltet das Getriebe im Normalmodus sehr weich und auch berechenbar die Gänge zurück (und auch hoch).
Je länger man fährt, wobei der Fahrstil darauf kaum Auswirkungen hat, wird das Getriebe im Schaltverhalten immer ruppiger und zögerlicher. Da kann es echt vorkommen (ging mir in Andorra so), dass man an einer Steigung auf der Landstrasse beschleunigen will / muss, man langsam das Gaspedal immer weiter durchdrückt und es passiert nichts, ausser dass der Mustang im höchsten Gang mit dann durchgetretenem Gaspedal, selbst im Kickdown nicht zurückschaltet und man einfach nicht vorwärts kommt. Dann nach einigen Sekunden haut das Auto auf einmal niedrigere Gänge rein, dass nicht nur das Getriebe kracht, sondern auch der Katapultstart einsetzt ...
In Andorra waren diese Erlebnisse durch die vielen kurvigen Landstrassen schon sehr extrem, hat auch keinen Spass gemacht.
In der abgeschwächten Version ist das Verhalten dann aber auch wirklich so, dass ein relativ langer Pedalweg den Mustang für eine lange Zeit nicht zurückschalten lässt, was dann aber unvermittelt mit derart viel Drehmoment geschieht (man tritt ja unweigerlich das Gaspedal Stück für Stück weiter durch, man will ja schneller werden) dass es für das Hinterteil gehörig zappelig wird, wenn man nicht mit schneller Reaktion in diesem Moment wieder Gas wegnimmt. Ich kann inzwischen verstehen, warum es vielen den Hintern weghaut, besonders wenn man es nicht kennt.
Kurzfristig abstellen kann man das Verhalten durch ziehen der Sicherung des Motorsteuergerätes für eine gewisse Zeitdauer (hatte es mal etwa eine Stunde spannungslos), so dass die Adaption zurückgesetzt wird. Das Auto verhält sich dann viel berechenbarer, schaltet deutlich weicher und auch schneller zurück. Hält leider nur nicht besonders lange an.

Benutzeravatar
Daimler
Beiträge: 182
Registriert: 4. Feb 2019, 07:55
Wohnort: Köln
Land: Deutschland
Echtname: Günter
Mustang: 2019 GT Convertible Ruby-Rot
Sonstiges: MR, Automatik, Recaro Ergomed ES Leder
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 12 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Daimler » 21. Nov 2019, 07:50

Hi und guten Morgen,

wow - heißes Thema, wohl. :Banane:

Danke für die zahlreichen Antworten, obwohl sie ja - wie nat. erwartet - überwiegend Kritik an mir bzw. meinem Fahrverhalten erkennen ließen.

Leute, ich spreche nicht von Quadratlatschenbleifuß Gas geben, sondern von gefühlvollem Gasgeben in Nuancen.
Wobei das bei dem Langhuber (Pedal) ohne fühlbaren Widerstand mehr als gewöhnungsbedürftig ist.
Insbesondere dann, wenn zuerst einmal so gut wie 0 Reaktion kommt, weder vom Antrieb noch vom Getriebe.
Der Wagen also nicht 'macht, was er soll'. :Winkhappy:

Und das steht auf der Mängelliste. ;)

Und ich spreche davon, dass das Getriebe / dessen Ansteuerelektronik nicht das macht, was ich / der Fahrer möchte, sondern das, was lt. Elektronik angeblich das Richtige ist.
Hier geht es lediglich um die Reaktion auf normales Gasgeben - und die ist zuerst einmal nicht vorhanden.
Und wenn es (das Heck) dann ausbricht, haben sich alle elektronischen Helferlein versteckt. :lol:
(Das der Stang in anderen Belangen ein vollkommen anderes Fahrzeug ist, war mir vor dem Kauf klar.)

Ich erwarte einzig und allein von meinem Stang, dass er das macht, was seine Vorgänger in meinem Autofahrerleben von ~ 1.000.000 gefahrenen Km ohne selbstverschuldeten Unfall auch gemacht haben.

Und das waren die letzten 20 Jahre keine 'Daimler' mehr. :bussi:
Aber - wie bereits in meinem 1. Fred geschrieben - den Nick hatte ich bereits, als manche der User hier im Forum noch nicht das Licht der Welt erblickt hatten.


Noch ein (erdachtes) Beispiel:
Man fährt bei tollstem Sonnenschein in Sport+ forsch durch das Bergische oder die Eifel.
Urplötzlich - in den genannten Regionen keine Seltenheit - Regenfront und scharfe Kurve 20 Meter voraus in Sicht!
Du gehst vom Gas und das Ding schaltet (jetzt ein klitzkleinwenig übertrieben) in der Kurve vom 8. in den 2. Gang zurück.
Vermutlich kommt dann auch Freude auf.

Mit Peddel fahren ist nat. eine Alternative.
Das mache ich, wenn ich sportlich auf geeigneten Straßen und -Verhältnissen fahren möchte - gut, beim obigen Beispiel könnte das u. U. der Fall sein, aber nicht auf der AB-Auffahrt..
Aber um in solchen Situationen instinktiv die Finger an die Peddel zu legen - das muss schon in Fleisch und Blut sein.
Jetzt schnell auf Wet schalten - wie sollte das gehen?

Und ja - ich liebe mein Pony und möchte es um nichts auf der Welt missen.
Aber (berechtigte) Kritik an der 'Heiligen Kuh' muss schon gestattet sein.

@Klammer
Danke dir für deinen ausführlichen Bericht, der meine Meinung ja bestätigt und mich hier mit dieser nicht so ganz alleine stehen läßt. :Bier:
Liebe Grüße
Günter

Benutzeravatar
embe71
Beiträge: 904
Registriert: 21. Feb 2018, 16:06
Postleitzahl: 41542
Wohnort: Dormagen
Land: Deutschland
Echtname: Michael
Mustang: 2019 GT Fastback Tropical-Orange
Sonstiges: 2018 Madza MX-5 RF, MT, Matrixgrau
Hat sich bedankt: 836 Mal
Danksagung erhalten: 249 Mal
Kontaktdaten:

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von embe71 » 21. Nov 2019, 08:19

Auch Sport+ schaltet nicht derart schnell zurück, wenn Du halbwegs sanft vom Gas gehst. Es wird wie bei allen modernen ATs immer auch die Geschwindigkeit mit der man das Gaspedal über eine bestimmte Strecke betätigt (Gas geben/weg nehmen) ausgewertet.

Ich kann die beschriebenen Probleme mit meinem 10-Gang-AT wirklich nicht nachvollziehen (ich behaupte aber auch nicht, dass sie nicht wie geschildert bei Dir vorhanden wären und kann nur für mein Auto sprechen!): Das Getriebe macht in jedem Modus exakt das, was ich will und zwar so wie ich es auch von meinem AMG zuvor kenne.

Baudatum des GT November/2018, keinerlei Software-Update.

PS: Und ich verwende (wie bei jedem Auto mit einer derartigen Leistungs-/Drehmoment-Kombination) auch bei feuchter Straße den Regen/Schnee-Modus. Es ist eben nicht nur die Gaspedal-Kennlinie eine andere, sondern auch das ESP reagiert anders.
Zuletzt geändert von embe71 am 21. Nov 2019, 08:24, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße

Michael
:S550_COO:
"Multiple exclamation marks are a sure sign of a diseased mind." - Terry Pratchett (RIP)

Benutzeravatar
jbe
Beiträge: 265
Registriert: 5. Nov 2018, 18:07
Postleitzahl: 35041
Land: Deutschland
Echtname: Jörn
Mustang: 2019 GT Convertible Magnetic-Grau
Hat sich bedankt: 57 Mal
Danksagung erhalten: 21 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von jbe » 21. Nov 2019, 08:22

Wir hatten hier schon mehrfach Diskussionen über das Fahrverhalten des Mustang im Zusammenhang mit ESP.
Dabei kristallisieren sich 2 Fraktion heraus: Die eine sagt muss so sein, Probleme habt ihr selber verursacht, seid zu doof für das Auto.
Die andere, der ich mich zugegebenr Massen zugehörig fühle, sucht nach Ursachen und Umständen die zum "Ausbrechen" führen. "Kann gar nicht sein sagt auf grader Strecke abzufliegen" sagt Fraktion 1.
"Wie kann das sein" fragt Fraktion 2.
Nun werden dann immer Äpfel mit Birnen verglichen und Prinzipiendiskussionen geführt.

Ich versuche das mal etwas aufzudröseln: Für mich ist ganz klar ein unberechenbares Fahrverhalten mit AT und den Reifen (Pirelli) herauszulesen. Wobei es da für mich keine klare Analysemöglichkeit gibt, denn hier werden verschiedene Pirellis und AT Getriebe (6 Gang, 10 Gang mit verschiedenen SW Versionen und Wandlern), die in den einzelnen Beiträgen eben nicht spezifiziert sind.
Ich habe da eine klare Meinung:
Fahre ich ein Auto ohne jegliche SW Eingriffe (ja, sowas gibt es noch - gab in meiner Jugend nichts anderes und steht mir Glücklicherweise noch heute für mehrere 1000km im Jahr zur Verfügung) dann bin alleine ich für alles was das Auto auf der Strasse hält oder eben nicht verantwortlich.
Habe ich ein Fahrzeug mit SW Unterstützung, so übernimmt der Hersteller zum Teil die Verantwortung. Das Postulat, die machen das alles richtig wurde mehrfach ad absurdum geführt. Schaut Euch die verschiedenen Flugzeugabstürze an, bei denen dann richtig Untersucht wird. Hier sind als Ursachen in der Regel immer mehrere, von den Programmierern nicht einkalkulierte Fehlerursachen Schuld. Und nur durch Hartnäkigkeit wird das analysiert und beseitigt. Denkt an den Lauda Air Absturz, hier ist es alleine Nikii Lauda zu verdanken, dass hier die SW verbessert wurde. Ich kann Euch aber noch eine ganze Reihe solcher Beispiele nennen aus dem Luftverkehrsbereich, 777 Max. ist das jüngste, öffentlich gemachte Beispiel.
Und eigentlich müsste der Hersteller das ureigenste Interesse haben, dies abzustellen. Hat er aber nicht, da es ihn eine unmenge Geld kostet alleine für Schadenesatzforderungen, sobald das ruchbar wird. Dafür sorgt dann aber glücklicherweise die Behörde von Amts wegen oder wenn man sie mit der Nase drauf stößt, die FAA oder die BFU.
Wäre bei den Autos hier das KBA. Die werden aber nicht tätig wenn man sie nicht zwingt (siehe Dieselskandal, kam auch nurauf Druck von den Amis). Und Ford wird da nicht klingeln und sagen, ich glaube wir haben hier ein Problem. Und ich wage zu sagen, dass die bei Ford in der entsprechenden Abteilung es wissen. Hatten wir nicht neulich einen Thread in dem es darum ging, was das System alles speichert? Gab es nicht schon verschiedene SW updates um das 10 Gang zu "entschärfen"? Meint ihr es ist Absicht, das die SW sich abschaltet bei 210. Das sind doch alles Beispiele für Softwarefehler.
Das lässt sich sicher von Seiten Ford nachvollziehen und nachweisen, hatten wir nicht neulich einen Thread darüber, was Ford alles mitschreibt?
Für mich gehört zu den bekannten, nicht beseitigten SW Fehlern auch, das sich das ESP und andere Sicherheitssoftware abschalteten, wenn man sie fordert. Das ist für mich etwa so, als würde man in einen Blitzableiter eine 20A Sicherung einbauen....

Ich habe übrigens vor einem Jahr bei Nässe mit Winterreifen meine 1. Probefahrt mit dem Auto gemacht (Schalter) und hatte "Scnnee" als Fahrstufe. Bin im 4ten auf die Autobahnauffahrt gefahren und habe relativ sanft Gas gegeben. Das Heck schwänzelte leicht... War mir eine Lehre. Aber sollte ich Abfliegen und der Meinung sein, das ich nicht der Verursacher bin, so würde ich den Klageweg beschreiten und versuchen, Ford zur Herausgabe der Daten zwingen. Dazu gibt es den ADAC oder andere, die evtl. mehr Druck aufbauen könnten. Das KBA gehört da leider nicht dazu.
Also seid wachsam und fahrt vorsichtig, ihr habt knapp 500nm auf der unbelasteten Hinterachse....
Viele Grüße
jbe
:S550_MAG_C:

Benutzeravatar
embe71
Beiträge: 904
Registriert: 21. Feb 2018, 16:06
Postleitzahl: 41542
Wohnort: Dormagen
Land: Deutschland
Echtname: Michael
Mustang: 2019 GT Fastback Tropical-Orange
Sonstiges: 2018 Madza MX-5 RF, MT, Matrixgrau
Hat sich bedankt: 836 Mal
Danksagung erhalten: 249 Mal
Kontaktdaten:

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von embe71 » 21. Nov 2019, 08:25

Bei 10-Gang-AT gibt's keine Pirellis (außer jemand würde sich die anschaffen), da kommt der Mustang mit den Michelin Pilot Sport 4S, der auch bei Nässe ein sehr gutes Gripverhalten (für einen Sport-Reifen) hat.

Ich könnte auch nicht die Hand dafür ins Feuer legen, dass es ggf. bestimmte Fehler beim ESP-Verhalten gibt. Was man allerdings aus vielen derartigen Beiträgen (nicht diesem) herauslesen kann: Viele Leute steigen von vielleicht maximal 200-280 PS (womöglich noch auf der Frontachse oder als AWD), oft von wesentlich weniger und fast immer von einem Auto ohne ein Sperrdiff auf das Pony um, was sicherlich auch oft im Vergleich zu ähnlich leistungsstarken Autos sehr günstigen Preis begründet ist.

So ein Auto kann ich aber eben nicht wie einen 160 PS Kompaktwagen oder auch BMW fahren, sondern muss mir eine völlig andere Fahrweise, insbesondere bei widrigen Wettersituationen aneignen. Schaut mal in ein Corvette-Forum: Dort finden sich zuhauf ähnliche Posts. Auch war z.B. mein Nissan 350Z mit 300 PS auf der Hinterachse deutlich zickiger als der Mustang bei feuchter Straße oder Nässe; Da lag's an der Gewichtsverteilung mit etwas mehr Gewicht auf der Vorderachse und Hinterradantrieb, man nannte/nennt ihn nicht umsonst Driftmobil...auch gab es dort ein ähnliches "Reifenproblem" mit der Serienbereifung (Bridgestone, etrem hart) bei Nässe wie beim Pony mit den Mexiko-Pirellis.
Viele Grüße

Michael
:S550_COO:
"Multiple exclamation marks are a sure sign of a diseased mind." - Terry Pratchett (RIP)

Benutzeravatar
Waldo Jeffers
Beiträge: 9640
Registriert: 1. Aug 2015, 17:48
Postleitzahl: 90xxx
Land: Deutschland
Mustang: 2017 GT Convertible Ruby-Rot
Sonstiges: EU, 6R80, Auto-Hentzschel Evo Ultimate, Kw v3, Steeda- und sonstige Fahrwerks-Upgrades, dba Bremsen
Hat sich bedankt: 1382 Mal
Danksagung erhalten: 2413 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Waldo Jeffers » 21. Nov 2019, 12:32

Klammer hat geschrieben:
20. Nov 2019, 23:46
Ich kann das Problem sehr gut nachvollziehen ... auch ich werde das, beim nächsten Service, dem Freundlichen auf die Mängelliste schreiben.
Ich habe zwar das VFL, aber das Problem scheint gleich gelagert zu sein. Das Problem muss im adaptiven Schaltverhalten, also dem "Lernen" des Getriebes zu finden sein.
Mit zurückgesetzter Adaption schaltet das Getriebe im Normalmodus sehr weich und auch berechenbar die Gänge zurück (und auch hoch).
Je länger man fährt, wobei der Fahrstil darauf kaum Auswirkungen hat, wird das Getriebe im Schaltverhalten immer ruppiger und zögerlicher. Da kann es echt vorkommen (ging mir in Andorra so), dass man an einer Steigung auf der Landstrasse beschleunigen will / muss, man langsam das Gaspedal immer weiter durchdrückt und es passiert nichts, ausser dass der Mustang im höchsten Gang mit dann durchgetretenem Gaspedal, selbst im Kickdown nicht zurückschaltet und man einfach nicht vorwärts kommt. Dann nach einigen Sekunden haut das Auto auf einmal niedrigere Gänge rein, dass nicht nur das Getriebe kracht, sondern auch der Katapultstart einsetzt ...
In Andorra waren diese Erlebnisse durch die vielen kurvigen Landstrassen schon sehr extrem, hat auch keinen Spass gemacht.
In der abgeschwächten Version ist das Verhalten dann aber auch wirklich so, dass ein relativ langer Pedalweg den Mustang für eine lange Zeit nicht zurückschalten lässt, was dann aber unvermittelt mit derart viel Drehmoment geschieht (man tritt ja unweigerlich das Gaspedal Stück für Stück weiter durch, man will ja schneller werden) dass es für das Hinterteil gehörig zappelig wird, wenn man nicht mit schneller Reaktion in diesem Moment wieder Gas wegnimmt. Ich kann inzwischen verstehen, warum es vielen den Hintern weghaut, besonders wenn man es nicht kennt.
Kurzfristig abstellen kann man das Verhalten durch ziehen der Sicherung des Motorsteuergerätes für eine gewisse Zeitdauer (hatte es mal etwa eine Stunde spannungslos), so dass die Adaption zurückgesetzt wird. Das Auto verhält sich dann viel berechenbarer, schaltet deutlich weicher und auch schneller zurück. Hält leider nur nicht besonders lange an.

Dunkel kann ich mich daran erinnern, dass es bei meinem Auto in der Zeit Feb17-Okt.18 in den Alpen ähnlich war, vielleicht nicht ganz so schlimm, wie von Dir geschildert. Denn richtig unzufrieden mit der Automatik war ich nur in den Alpen oder sonst bei stärkeren Steigungen.

Seit dem Tuning bei @auto-hentzschel , bei dem bekanntlich die gesamte Getriebe-Steuerungssoftware mit angepasst wurde, gehört dies der Vergangenheit an.

Und auch, wenn ich auf "D" mal manuell mit den Paddeln schalte, greift eine weitere, neuere (seit Herbst 2019 mögliche) Änderung der Software von Henry Hentzschel:

Die Latenzzeit (also die Zeit, nachdem auf "D" die Automatik nach einem manuellen Schalten mit einem Paddel wieder übernimmt) wurde verlängert. Schaltet man auf "D" mit dem Paddel, so übernimmt bei der serienmäßigen Steuerung von Ford die Automatik schon nach 3 Sekunden wieder, was viel zu kurz ist. Diese Zeit wird beim Hentzschel-Tuning so verlängert, dass ein manueller Eingriff auch auf "D" seine Wirkung entfaltet.

Auch auf S, egl ob automatisch oder manuell mit den Paddeln, ist die Steuerung von Hentzschel der Serienautomatik haushoch überlegen. Da dies schon bei meinem 2017er VFL so perfekt gemacht ist, gehe ich davon aus, dass auch die Steuerungen für die neue 10-Gang AT bei Henry Hentzschel ebenso verbessert sind, die bin ich aber noch nicht gefahren.

Bei der Serien-Steuerungsoftware ist es eben leider nicht nur so, dass sich die Automatik auf den Fahrer einstellt, sondern das Ganze erst dann einigermaßen gut funktioniert, wenn auch der Fahrer sich ganz bewußt auf die Automatik einstellt. gerade diejenigen, die eher langsam und gleichmäßig das Gaspedal durchtreten, erleben so was wie von @Klammer geschildert. Diejenigen, die eher "digital" das Gaspedal schnell durchtreten haben das geschilderte Problem wohl weniger.
Kurzformel: Je feiner der gasfuß, desto mehr potenzielle Probleme bzw. Unzufriedenheiten.

Auch das wird mit der Hentzschel-Software besser. Ich hab das jetzt seit einem Jahr im Einsatz und kann sagen, ich hab seit einem Jahr quasi ein neues Getriebe und seit dem kein Verlangen mehr nach was Besserem. "Passt so".
:S550_RUB_C:
... your hot rod , space pod, tax relief, kill machine is looking mean and should be working well
Nazareth, No mean city

Benutzeravatar
Daimler
Beiträge: 182
Registriert: 4. Feb 2019, 07:55
Wohnort: Köln
Land: Deutschland
Echtname: Günter
Mustang: 2019 GT Convertible Ruby-Rot
Sonstiges: MR, Automatik, Recaro Ergomed ES Leder
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 12 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Daimler » 21. Nov 2019, 12:49

Hi,
embe71 hat geschrieben:
21. Nov 2019, 08:19
Auch Sport+ schaltet nicht derart schnell zurück, wenn Du halbwegs sanft vom Gas gehst.
Doch, das macht der / mein Pony in dem Modus.
Da stellen sich bei mir manchmal selbst im Trockenen die Nackenhaare hoch - und die sind trainiert und machen das bestimmt nicht schnell.
Wobei nat. noch näher zu spezifizieren wäre, was 'sanft vom Gas' gehen in einer brenzligen Situation bedeutet.
embe71 hat geschrieben:
21. Nov 2019, 08:19
Das Getriebe macht in jedem Modus exakt das, was ich will und zwar so wie ich es auch von meinem AMG zuvor kenne.
Wenn es das machen würde, dann gäbe es meinen Beitrag nicht - aber auch ich kann wie auch du nur von meinem Stang berichten.
embe71 hat geschrieben:
21. Nov 2019, 08:19
Und ich verwende (wie bei jedem Auto mit einer derartigen Leistungs-/Drehmoment-Kombination) auch bei feuchter Straße den Regen/Schnee-Modus.
Bis zum Erwerb des Stangs wusste ich überhaupt nicht, dass es einen solchen Modus gibt bez. der iwann benötigt werden könnte. :cool:
Wenn man allerdings einmal so ein Erlebnis hatte, denkt man da anders - wenn es denn gut gegangen ist und das Pony (nebst Fahrer) noch lebt.

@jbe
Auch dir danke für den Beitrag - sind wir ja schon 3 mit der Einstellung
jbe hat geschrieben:
21. Nov 2019, 08:22
Also seid wachsam und fahrt vorsichtig, ihr habt knapp 500nm auf der unbelasteten Hinterachse....
Mit den Pirellis hast du aber auch mich ins Grübeln gebracht. :-)

Und diese Bemerkung kann man hier nicht oft genug wiederholen:
jbe hat geschrieben:
21. Nov 2019, 08:22
Also seid wachsam und fahrt vorsichtig, ihr habt knapp 500nm auf der unbelasteten Hinterachse....
Insbesondere in Zusammenhang mit Nässe.

Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren und hoffe auf ein Getriebe und Gaspedal, die machen was sie sollen, wenn das Pony in 2 Wochen vom FFH zurück ist.
Liebe Grüße
Günter

Benutzeravatar
Oberberger
Beiträge: 4807
Registriert: 11. Feb 2017, 14:22
Wohnort: Oberbergischer Kreis
Land: Deutschland
Echtname: Kai
Mustang: 2017 GT Fastback
Hat sich bedankt: 809 Mal
Danksagung erhalten: 934 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Oberberger » 21. Nov 2019, 13:02

Ist es wirklich das Drehmoment, dass eure Automatik-Ponys beim Runterschalten aus der Bahn wirft, wenn es glatt ist?

Ich hatte Anfang dieses Jahres mal Probleme, mit schlechten Winterreifen und der Motorbremse, beim manuellen Runterschalten (MT). Bei Schnee oder Glatteis ging die Kiste jedes Mal [sic!] quer, egal wie gefühlvoll ich eingekuppelt hatte. Es sah wahrscheinlich total bescheuert aus, wenn man hinter mir her fuhr ... :lol:

Glückauf!
Bild

Benutzeravatar
Daimler
Beiträge: 182
Registriert: 4. Feb 2019, 07:55
Wohnort: Köln
Land: Deutschland
Echtname: Günter
Mustang: 2019 GT Convertible Ruby-Rot
Sonstiges: MR, Automatik, Recaro Ergomed ES Leder
Hat sich bedankt: 1 Mal
Danksagung erhalten: 12 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Daimler » 21. Nov 2019, 13:37

Hi,
Oberberger hat geschrieben:
21. Nov 2019, 13:02
Ist es wirklich das Drehmoment, dass eure Automatik-Ponys beim Runterschalten aus der Bahn wirft
Jein - es ist verm die Summe einiger Unzulänglichkeiten!
- zu träges oder verspätetes Reagieren auf den Langhuber
- hinzu das dann träge herunterschalten des AT
- und dann das schlagartige Einsetzen der vollen Power
- Bei Nässe oder Glätte dann nat. nicht mehr kontrollierbar.

Aber der Henry-Tipp von Waldo, dessen Beitrag ich vorhin nicht mitbekommen hatte (wohl zu lange mit den 2 Fingern geklimpert) ist / wäre imA Gold wert, sollten die das beim FFH nicht behoben bekommen.
Liebe Grüße
Günter

Benutzeravatar
OldMan
Beiträge: 401
Registriert: 21. Feb 2016, 18:21
Wohnort: Ruhrgebiet
Land: Deutschland
Mustang: 2016 EcoBoost Fastback Liquid-Weiß
Sonstiges: Mustang EcoBoost
Hat sich bedankt: 90 Mal
Danksagung erhalten: 88 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von OldMan » 21. Nov 2019, 19:52

Klammer hat geschrieben:
20. Nov 2019, 23:46
Da kann es echt vorkommen (ging mir in Andorra so), dass man an einer Steigung auf der Landstrasse beschleunigen will / muss, man langsam das Gaspedal immer weiter durchdrückt und es passiert nichts, ausser dass der Mustang im höchsten Gang mit dann durchgetretenem Gaspedal, selbst im Kickdown nicht zurückschaltet und man einfach nicht vorwärts kommt. Dann nach einigen Sekunden haut das Auto auf einmal niedrigere Gänge rein, dass nicht nur das Getriebe kracht, sondern auch der Katapultstart einsetzt ...
In Andorra waren diese Erlebnisse durch die vielen kurvigen Landstrassen schon sehr extrem, hat auch keinen Spass gemacht.
Aber in Andorra darfst Du ohnehin nicht schnell fahren. :supergrins: Da stehen überall Schilder mit niedrigem Tempolimit an den Straßen, aber dafür sind die meisten Straßen gut. :grins:

Benutzeravatar
Waldo Jeffers
Beiträge: 9640
Registriert: 1. Aug 2015, 17:48
Postleitzahl: 90xxx
Land: Deutschland
Mustang: 2017 GT Convertible Ruby-Rot
Sonstiges: EU, 6R80, Auto-Hentzschel Evo Ultimate, Kw v3, Steeda- und sonstige Fahrwerks-Upgrades, dba Bremsen
Hat sich bedankt: 1382 Mal
Danksagung erhalten: 2413 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Waldo Jeffers » 22. Nov 2019, 12:05

Daimler hat geschrieben:
21. Nov 2019, 13:37
...
Aber der Henry-Tipp von Waldo, dessen Beitrag ich vorhin nicht mitbekommen hatte.... ist / wäre imA Gold wert, sollten die das beim FFH nicht behoben bekommen.
Ich sollte noch dazu sagen, dass diese Änderung zu den div. "Evo" Tuning Paketen von @auto-hentzschel dazu gehört und nix extra kostet. Kosten tut das gesamte Tuningpaket. Mir ist nicht bekannt, dass die Getriebe-Softwareänderung als eigenständige Änderung ohne sonstiges Tuning angeboten wird.
Die Änderungen von Motor- und Getriebesteuerung gehören ja auch zusammen, das harmonische Fahrgefühl (meine Meinung, die aber wohl von den allermeisten Kollegen mit Evo Tuning an Automatik Mustangs geteilt wird) ergibt sich aus der Kombination von Beidem.

Aber selbst da gilt: Je feiner der Gasfuß, um so schwieriger ist es für die Automatik, perfekt zu arbeiten.
:S550_RUB_C:
... your hot rod , space pod, tax relief, kill machine is looking mean and should be working well
Nazareth, No mean city

derblaue
Beiträge: 7297
Registriert: 3. Jun 2017, 17:22
Postleitzahl: 89194
Wohnort: bei Ulm
Land: Deutschland
Mustang: 2017 EcoBoost Fastback Atoll-Blau
Sonstiges: Octavia RS245 Kombi (5E FL)
Z3 3.0i Roadster, schwarz
Z900RS, lime-green
(Mustang ist verkauft)
Hat sich bedankt: 849 Mal
Danksagung erhalten: 737 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von derblaue » 22. Nov 2019, 12:26

Aha, deshalb bin ich also noch mit keiner Automatik glücklich geworden :bussi:
Viele Grüße, Thomas

bis 05/23 2017er Fastback EcoBoost (EU), atoll-blau, MT, PP2, Parkpiepser vorn, Streifen oben und seitlich, Dotz Revvo Dark, Eagle F1 265/40x19, Spurplatten 5 mm, Koni SpecialActive, Domstrebe

Benutzeravatar
Tongaman
Beiträge: 171
Registriert: 17. Feb 2020, 16:42
Wohnort: Köln
Land: Deutschland
Echtname: Kai-Uwe
Mustang: 2019 GT Fastback Magnetic-Grau
Hat sich bedankt: 7 Mal
Danksagung erhalten: 17 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Tongaman » 2. Mär 2020, 17:40

Also bei mir hat sich am Samstag beim FST auf der Schleuderplatte auch das ESP verabschiedet inkl. Anstischlupfregelung, Berganfahrassistent, Pre-Collision-Dsystem und ABS. Nach Zündung aus, Tür auf und zu und Zündung wieder an und ein paar Metern fahren kam es dann wieder zurück. Bis zum nächsten Versuch auf der Schleuderplatte. So lange ich den Wagen abfangen konnte, war alles gut, wenn ich mich gedreht habe, haben sich die Assistenzsysteme wieder verabschiedet.

Ansonsten regelt das System im Normalmodus sehr wirkungsvoll beim Herausbeschleunigen und verhindert ein Ausbrechen des Hecks durch zu viel Leistung. Wenn die Hinterachse allerdings beim Bremsen und Lenken die Vorderachse überholen will ist das System teilweise überfordert, da hilft nur Geschwindigkeit abbauen um jeden Preis damit im Zweifel der Einschlag nicht so heftig wird.

Heute beim FFH angerufen und Mittwoch wird das System geupdated und neu kalibriert. Mal gucken, wann ich dann das nächste mal auf eine Schleuderplatte treffe um zu testen, ob es was gebracht hat oder sich das System in der Situation weiter aufhängt.
Hubraum ist zwar durch nichts zu ersetzen, aber er kann wirksam unterstützt werden.

Benutzeravatar
Oberberger
Beiträge: 4807
Registriert: 11. Feb 2017, 14:22
Wohnort: Oberbergischer Kreis
Land: Deutschland
Echtname: Kai
Mustang: 2017 GT Fastback
Hat sich bedankt: 809 Mal
Danksagung erhalten: 934 Mal

Re: Ausfall ESP an Eurem Mustang

Beitrag von Oberberger » 6. Mär 2020, 09:23

@Tongaman

Überprüfe besser mal den festen Sitz der Hinterräder, auf einer Bühne ... also, ob die „kippeln“ (o. ä.). Bei meinem Wagen hatte sich ein defektes Radlager (hinten, links) zum ersten Mal, bei einem Drifttraining, bemerkbar gemacht. Ein paar Wochen später fiel plötzlich die gesamte Fahrhilfenelektronik aus, weil der entsprechende ABS-Sensor nur noch „Gulasch“ lieferte. Bis dahin war das Radlager „unverdächtig“ geblieben, weil man den Schaden überhaupt nicht hören konnte.

Glückauf!
Bild

Antworten

Zurück zu „Erfahrungsberichte“