Interessant fände ich es, wenn sich die milliardenschweren Konzerne, anstatt sich in der Batterietechnik zu verrennen, in die Produktion von "eFuels" einbringen würden. Diese Kraftstoffe sind von der Energiebilanz her gegenüber dem Batteriewagen zweifelhaft, ich weiß. Jedoch müsste ein mit ihnen betriebenes KFZ auf dem Papier genauso einen CO2-Ausstoss von Null haben wie ein Batterie-elektrisches.
Und leider kommt es in der Verkehrs- und Umweltpolitik ja nur auf Etikettenschwindel und Papierwerte an.
Diese synthetischen eFuels sind problemlos mineralischen Kraftstoffen beizumischen, es muss also keine neue Infrastruktur aufgebaut werden. Wird jetzt über irgend einen Kontrakt / ein Karten bzw. Bezahlsystem seitens des Herstellers dafür gesorgt, daß insbesondere die Kunden der "problematischen" Modelle Zugang zu diesen Kraftstoffen haben (über eine Quote, genauso wie beim Ökostrom, den ich auch nicht konkret beziehen kann), kann der CO2-Bepreisung ganz schnell der Schrecken genommen werden.
Audi macht es mit dem synthetischen Gas Methan "e-Gas" glaube ich genauso: Die Menge, die der Kunde tankt, wird parallel irgendwo anders in Form des Co2-neutralen Kraftstoffes ins Leitungsnetz eingespeist.
Bezogen auf flüssige Kraftstoffe wäre das der Hit: Done with German Engineering, proaktiv anstatt nur rumzujammern, und die Gewerkschaften dürften sich auch freuen. Da so Arbeitsplätze bei klassischen Zulieferern mehr Zukunftsperspektive hätten und in der Peripherie der eFuels sogar neue hinzukommen könnten.
Hier was von der AMS zum Thema:
https://www.auto-motor-und-sport.de/tec ... f-zukunft/
Ja, teuer. Ja, noch recht ineffizient. Ja, gewissermassen an alten Technologien (Hubkolbenmotor) festhaltend.
In der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Gesamtbetrachtung aber sicher nicht so verkehrt.
Durch reinen Verzicht kann man dem politischen Dauerthema CO2-Ausstoss nicht gerecht werden.
Das macht unser Wirtschaftssystem nicht mit. Wie von einigen Vorpostern schon geschrieben, sind Batteriewagen längst nicht für jeden erreichbar, aus Umweltgesichtspunkten ebenso fragwürdig, und Hybride in der Relität oft der blanke Hohn, weil sie die Nachteile beider System an Bord haben. Und die individuelle Mobilität einzuschränken hätte ähnliche wirtschaftliche Einschränkungen wie wir es beim Lockdown gesehen haben.
Daher meine ich, sind synthetische eFuels eine prima Geschichte, die nicht zuletzt der Umwelt etwas gutes tun, weil sich so der Fahrzeugbestand nachhaltig "decarbonisieren" lässt, ohne daß umweltbelastende Neuanschaffungen nötig sind.
Falls natürlich das dominante Umweltbewusstsein in den Politikeraussagen nur eine versteckte Konjunkturspritze (Neuanschaffungen) ist, dann zeigt sich durch eine Vereitelung des von mir beschriebenen einfach nur das wahre Gesicht der Akteure.
Sprit / Diesel / Ethanol / Gas / Flüssiggas / Strom / etc
Ich finde eine "friedliche Koexistenz" von verschiedenen Energieträgern in der freien Marktwirtschaft durchaus reizvoll, soll sich doch das bessere System langfristig durchsetzen. Beziehungsweise die besseren Systeme, da es innerhalb der nächsten 10 Jahre beispielsweise die Elektormobilität allein aus verschiedenen Gründen niemals schaffen kann.