Hochverrat! Ich habe es getan...
Verfasst: 19. Aug 2023, 16:10
Hallo zusammen
Es kam, wie es kommen musste: Ich habe mir zu meinem wunderschönen 2021er Mustang Mach 1 nun auch noch einen 2023er Mustang Mach E geholt.
Der Mach 1 war und ist mein absolutes Traumauto, herrlich mechanisch, archaisch und einfach schon als Neuwagen total old-school. Ich war schon seit etwa 2019 immer stärker in die Mustang-Welt abgetaucht und als ich 2020 las, dass der Mach 1 quasi als GT350 light offiziell nach Europa kommen soll, war mir sofort klar: So einen muss ich haben! Nach 15 Monaten Wartezeit war es dann im Januar 2022 auch endlich soweit und ich durfte ihn in Empfang nehmen.
Motor, Getriebe, Diff, Handbremse, alles funktioniert rein mechanisch und ohne jegliches Elektrogedöns. Der Sound kommt auch wirklich vom Motor und benötigt keine Lautsprecher. The last unicorn... Wer baut sonst noch sowas in Zeiten von Greta Thunberg und Klimaklebern? Der Wagen ist weit weg von perfekt. Selbst mit einem 08/15 Golf GTI kämpft man im unteren Tempobereich, ein Golf R ist gar ausser Reichweite. Das Fahrwerk hat weder die Sportlichkeit noch die Geschliffenheit von deutschen Fabrikaten.
Und trotzdem hat der Wagen das Suchtpotenzial von Tranq. Die lineare Saugmotorcharakteristik, die vergleichsweise hohen Bedienkräfte von Schaltung und Kupplung (habe die Steeda Feder verbaut), das etwas trampelige Fahrwerk, ja hier darf Mann sich noch als Mann fühlen, wenn man mit der Urgewalt des Wagens "kämpft" (man möge mir diesen Macho-Spruch verzeihen...). So viel zu Mr. Hyde.
Aber in mir lebt eben auch Dr. Jekyll. Und der weiss, dass - trotz allem Spass - ein 5.0l V8 natürlich aus der Zeit gefallen ist. Man "sollte" so etwas eigentlich nicht mehr fahren. Der Klimawandel lässt sich schon seit über 20 Jahren nicht mehr leugnen / abstreiten. Wer immer noch daran zweifelt, hält den Barbie-Film wohl auch für eine Dokumentation... Daher ist der Mach 1 für mich natürlich auch kein Daily, sondern wird nur zu Genussfahrten rausgenommen, wodurch dann pro Jahr etwa 3-4'000 km zusammen kommen, was sich mit meinem Gewissen vereinbaren lässt.
Man braucht auch nicht lange um die erheblich höhere Effizienz von E-Autos zu diskutieren, insbesondere wenn der Strom von der hauseigenen Photovoltaik-Anlage stammt. Für den Alltag ist das also in mehrerlei Hinsicht schlicht die intelligentere Option. Aber ja, mir ist bewusst, dass nicht jeder so privilegiert ist und ein Eigenheim mit Photovoltaik sein Eigen nennen darf. Nicht für jeden "passt" ein E-Auto.
Da unser 12.5-jähriger Familienkombi seinen Zenit mittlerweile überschritten hatte und grössere Investitionen anstanden, haben wir angefangen E-Autos zu evaluieren. Polestar 2, Hyundai Ioniq 5, Skoda Enyaq, Tesla Model Y, Mustang Mach E...
Polestar 2 an und für sich ein tolles Auto. Händlernetz und made in China allerdings dicke Minuspunkte. Ja, ich weiss. Fast alles kommt aus China. Trotzdem versuche ich, wo es gute Alternativen gibt, ohne China auszukommen (unsere Photovoltaik-Module stammen beispielsweise von Meyer Burger )...
Hyundai Ioniq 5 leider nicht so ganz mein Geschmack, weder aussen noch innen. Ausserdem recht teuer für einen Hyundai. Aber sehr überzeugende E-Auto Technik (800V).
Skoda Enyaq leider sehr teuer trotz bescheidener Motorleistung, bzw. noch viel teurer mit guter Motorleistung. Innen sehr schön, aber schwaches Infotainment. Wärmepumpe mit Kältemittel CO2 (tolle Umweltfreundlichkeit!) und europäische Fabrikation als grosse Vorteile.
Tesla Model Y mit der insgesamt wahrscheinlich besten E-Auto Technik. Innen mit dem einen Zentraldisplay aber als No-Go. Und der Chef des Unternehmens ist jetzt auch kein Pluspunkt...
Mustang Mach E als der bessere Tesla Model Y, zumindest im Innenraum. Preis/Leistung hervorragend, E-Auto Technik ordentlich. Motorleistung und Reichweite top, Ladegeschwindigkeit etwas mau, was aber kein Kriterium ist, da wir vermutlich kaum mehr als 1-2 Mal im Jahr den Schnelllader brauchen werden. Design toll (ja, ich mag es...). Herkunft Mexiko und damit leider auch weit weg von Europa, aber immer noch erheblich besser als China...
Daher ist es nun also der Mustang Mach E geworden. Passt der Name Mustang zum Mach E? Natürlich nicht. Aber der Mach E ist objektiv betrachtet ein gutes Auto und aus meiner subjektiven Sichtweise auch ein schönes. Ausserdem finde ich es irgendwie stylish, einen Mach 1 und einen Mach E zu haben. So kann ich zumindest in beiden Lagern mitreden.
Der Mach E wird ungefähr in 3-4 Wochen ankommen. Es ist ein Lagerwagen aus dem europäischen Ford Zwischenlager in Antwerpen (gab Zusatzrabatt und hat ja sonst keine Nachteile) und daher sehr schnell lieferbar. Wir freuen uns jedenfalls. Geworden ist es der Mach E mit RWD und der grossen Batterie. Keine Rakete, wie viele andere E-Autos, aber als Familienwagen perfekt. Ich werde dann mal berichten...
Ich hoffe, ich darf trotz meines "Vergehens" weiterhin in diesem Forum teilhaben.
Gruss
Philip
Es kam, wie es kommen musste: Ich habe mir zu meinem wunderschönen 2021er Mustang Mach 1 nun auch noch einen 2023er Mustang Mach E geholt.
Der Mach 1 war und ist mein absolutes Traumauto, herrlich mechanisch, archaisch und einfach schon als Neuwagen total old-school. Ich war schon seit etwa 2019 immer stärker in die Mustang-Welt abgetaucht und als ich 2020 las, dass der Mach 1 quasi als GT350 light offiziell nach Europa kommen soll, war mir sofort klar: So einen muss ich haben! Nach 15 Monaten Wartezeit war es dann im Januar 2022 auch endlich soweit und ich durfte ihn in Empfang nehmen.
Motor, Getriebe, Diff, Handbremse, alles funktioniert rein mechanisch und ohne jegliches Elektrogedöns. Der Sound kommt auch wirklich vom Motor und benötigt keine Lautsprecher. The last unicorn... Wer baut sonst noch sowas in Zeiten von Greta Thunberg und Klimaklebern? Der Wagen ist weit weg von perfekt. Selbst mit einem 08/15 Golf GTI kämpft man im unteren Tempobereich, ein Golf R ist gar ausser Reichweite. Das Fahrwerk hat weder die Sportlichkeit noch die Geschliffenheit von deutschen Fabrikaten.
Und trotzdem hat der Wagen das Suchtpotenzial von Tranq. Die lineare Saugmotorcharakteristik, die vergleichsweise hohen Bedienkräfte von Schaltung und Kupplung (habe die Steeda Feder verbaut), das etwas trampelige Fahrwerk, ja hier darf Mann sich noch als Mann fühlen, wenn man mit der Urgewalt des Wagens "kämpft" (man möge mir diesen Macho-Spruch verzeihen...). So viel zu Mr. Hyde.
Aber in mir lebt eben auch Dr. Jekyll. Und der weiss, dass - trotz allem Spass - ein 5.0l V8 natürlich aus der Zeit gefallen ist. Man "sollte" so etwas eigentlich nicht mehr fahren. Der Klimawandel lässt sich schon seit über 20 Jahren nicht mehr leugnen / abstreiten. Wer immer noch daran zweifelt, hält den Barbie-Film wohl auch für eine Dokumentation... Daher ist der Mach 1 für mich natürlich auch kein Daily, sondern wird nur zu Genussfahrten rausgenommen, wodurch dann pro Jahr etwa 3-4'000 km zusammen kommen, was sich mit meinem Gewissen vereinbaren lässt.
Man braucht auch nicht lange um die erheblich höhere Effizienz von E-Autos zu diskutieren, insbesondere wenn der Strom von der hauseigenen Photovoltaik-Anlage stammt. Für den Alltag ist das also in mehrerlei Hinsicht schlicht die intelligentere Option. Aber ja, mir ist bewusst, dass nicht jeder so privilegiert ist und ein Eigenheim mit Photovoltaik sein Eigen nennen darf. Nicht für jeden "passt" ein E-Auto.
Da unser 12.5-jähriger Familienkombi seinen Zenit mittlerweile überschritten hatte und grössere Investitionen anstanden, haben wir angefangen E-Autos zu evaluieren. Polestar 2, Hyundai Ioniq 5, Skoda Enyaq, Tesla Model Y, Mustang Mach E...
Polestar 2 an und für sich ein tolles Auto. Händlernetz und made in China allerdings dicke Minuspunkte. Ja, ich weiss. Fast alles kommt aus China. Trotzdem versuche ich, wo es gute Alternativen gibt, ohne China auszukommen (unsere Photovoltaik-Module stammen beispielsweise von Meyer Burger )...
Hyundai Ioniq 5 leider nicht so ganz mein Geschmack, weder aussen noch innen. Ausserdem recht teuer für einen Hyundai. Aber sehr überzeugende E-Auto Technik (800V).
Skoda Enyaq leider sehr teuer trotz bescheidener Motorleistung, bzw. noch viel teurer mit guter Motorleistung. Innen sehr schön, aber schwaches Infotainment. Wärmepumpe mit Kältemittel CO2 (tolle Umweltfreundlichkeit!) und europäische Fabrikation als grosse Vorteile.
Tesla Model Y mit der insgesamt wahrscheinlich besten E-Auto Technik. Innen mit dem einen Zentraldisplay aber als No-Go. Und der Chef des Unternehmens ist jetzt auch kein Pluspunkt...
Mustang Mach E als der bessere Tesla Model Y, zumindest im Innenraum. Preis/Leistung hervorragend, E-Auto Technik ordentlich. Motorleistung und Reichweite top, Ladegeschwindigkeit etwas mau, was aber kein Kriterium ist, da wir vermutlich kaum mehr als 1-2 Mal im Jahr den Schnelllader brauchen werden. Design toll (ja, ich mag es...). Herkunft Mexiko und damit leider auch weit weg von Europa, aber immer noch erheblich besser als China...
Daher ist es nun also der Mustang Mach E geworden. Passt der Name Mustang zum Mach E? Natürlich nicht. Aber der Mach E ist objektiv betrachtet ein gutes Auto und aus meiner subjektiven Sichtweise auch ein schönes. Ausserdem finde ich es irgendwie stylish, einen Mach 1 und einen Mach E zu haben. So kann ich zumindest in beiden Lagern mitreden.
Der Mach E wird ungefähr in 3-4 Wochen ankommen. Es ist ein Lagerwagen aus dem europäischen Ford Zwischenlager in Antwerpen (gab Zusatzrabatt und hat ja sonst keine Nachteile) und daher sehr schnell lieferbar. Wir freuen uns jedenfalls. Geworden ist es der Mach E mit RWD und der grossen Batterie. Keine Rakete, wie viele andere E-Autos, aber als Familienwagen perfekt. Ich werde dann mal berichten...
Ich hoffe, ich darf trotz meines "Vergehens" weiterhin in diesem Forum teilhaben.
Gruss
Philip