Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Hier kommen alle Unfallberichte rein: Eigene oder Berichte aus den Medien.
Bitte beachten: Es ist untersagt Themen die schon anderswo ihren Platz haben (zB.Reifen / ESP usw.) auszuweiten. Diese bitte in den dazu bereits bekannten Themen fortführen.
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Ingo Zacharowski
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Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Ingo Zacharowski » 31. Okt 2023, 10:34

Hallo Leute, ich bin ja noch recht neu hier und schreibe Euch mal den Bericht über das, was mir letzte Woche passiert ist.
Ich bin bin ein recht versierter Autofahrer und habe in meinen gut 35 Jahren, wo ich Auto fahre, schon so einiges erlebt.

Da ich derzeit absolut verzweifelt bin und mir keinen Rat mehr weiß, versuche ich hier mal mit Euch in Kontakt zu treten, in der Hoffnung, dass der Eine oder Andere mir vielleicht helfen kannst.

So lange wie ich denken kann und mich für Autos interessiere, ging mir Zeit meines Lebens ein Auto nie aus dem Kopf.
Ein Ford Mustang. Das Auto hatte es mir von Anfang an angetan und ich wusste, eines Tages wird es so weit sein.

Nach nun weit über 20 Jahren war es am 10.09.2023 endlich so weit.
Das passende Angebot war greifbar und ich hatte auch das dafür gesparte Geld zusammen, um mir meinen Traum endlich zu erfüllen.
Ein Ford Mustang GT 5.0 mit 450PS V8 Motor, 10 Gang Automatik in der Fifty Five Years Edition. Kein Tuning und alles Original. Erstzulassung Jan. 2020 und 8.000 Km auf dem Tacho.
Nun bin ich genau einen Monat und 14 Tage stolzer Besitzer eines Ford Mustangs gewesen, denn dass, was ich letzte Woche auf der Autobahn mit dem Auto erlebt habe, hat nicht nur meinen Traum zerstört, sondern auch mein komplettes Vertrauen in dieses Auto.

Es war ein regennasser Tag, hatte aber schon gut eine Stunde nicht mehr geregnet und die Fahrbahn war recht vernünftig abgetrocknet, vielleicht noch etwas feucht.
Die Außentemperatur war ca. 14°C und ich hatte die serienmäßigen 275er Michelin Sommerreifen drauf, mit welchen der Mustang ausgeliefert wurde.
Ich fuhr mit ca.100 km/h auf der linken Spur hinter einem Kleintransporter. Als dieser auf die rechte Spur wechselte, beschleunigte ich meinen Mustang gemächlich auf etwa 120 km/h, um den Kleintransporter zu überholen und vor ihm dann rechts an der nächsten Autobahnausfahrt abzufahren, welche noch ca. 1 km entfernt war.
Als ich ca. 5-10 m an dem Kleintransporter vorbei war, zog mein Heck ohne Vorwarnung mind. 2 m nach rechts und katapultierte mich mit 120 km/h in die Betonleitplanke, wo ich erst vorne links und anschließend mit der kompletten Fahrerseite einschlug.
Durch mein Gegenlenken beim Heckausbruch standen meine Reifen beim Einschlag in die Betonleitplanke nach rechts geneigt,
demzufolge schob mich mein Mustang komplett über alle drei Fahrstreifen auf den Seitenstreifen in die rechte Metallleitplanke, wo ich erst vorne rechts und dann mit der kompletten Beifahrerseite einschlug.
Da sich meine beiden rechten Reifen wegen der Fahrbahnkante etwas im Grünstreifen verkeilt hatten, schliff ich gute 20 m an der Leitplanke entlang, bis ich aus dem Grünstreifen wieder rauskam und mein Auto endlich auf dem Seitenstreifen zum Stehen bringen konnte.

Das Auto ist jetzt ringsum Schrott, beide Vorderachsen gebrochen, eigentlich ein Totalschaden und ich weiß noch nicht, ob man es überhaupt noch einmal reparieren kann/sollte.
Ich weiß bis heute nicht was da eigentlich passiert ist und wie mir geschah.
Habe mich anschließend in diversen Foren belesen, um mir Rat zu holen, aber das alles hat mich noch mehr verunsichert und
ich bin derart schockiert, dass mein Auto so etwas gemacht hat und das so etwas überhaupt möglich ist.
Ich habe weder eine Lenkbewegung gemacht noch stark beschleunigt und bin heilfroh, dass diese Betonleitplanke da gewesen ist, sonst wäre ich im Gegenverkehr gelandet oder bestenfalls an einem Baum.
Beides ist für mich aber keinesfalls akzeptabel und ich habe zu meinem Traum jetzt absolut kein Vertrauen mehr.
Was mir zudem auch noch sehr merkwürdig vorkam ist, dass kein Airbag aufgegangen ist. Weder Front noch Seitenairbags haben angeschlagen und sich geöffnet.

Jetzt meine Frage an Euch.
Habe ich etwas falsch gemacht, oder darf so ein Auto, egal ob Mustang oder ein anderes Fahrzeug so etwas tun?
Mit einem Fahrfehler meinerseits könnte ich leben, wenn mir bewusst wäre, was ich falsch gemacht habe.
Mit einem Fahler des Autos nicht und ich würde keinen Meter mehr mit diesem Auto, meinem absoluten Traum, fahren.

Vielleicht wisst Ihr einen Rat.

Viele Grüße Ingo

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von listener » 31. Okt 2023, 10:54

@Ingo Zacharowski, zuerst einmal mein Bedauern zu deinem Erlebnis. Ist absolut nicht einfach, wenn der Traum vom Mustang nach so kurzer Zeit erstmal wieder ausgeträumt scheint.

Trotzdem kommt jetzt erst mal etwas Formalismus von mir. Diesen Thread habe ich quasi eine Etage tiefergelegt, von den Erfahrungsberichten in das darunterliegende Forum Unfallberichte. Und deinen zweiten, gleichlautenden, Beitrag im Thread zu den negativen Erlebnissen mit dem Mustang habe ich einkassiert. Dieser Doppelpost hätte die Diskussion zu deinem Unfall nur auf zwei Threads zersplittert, damit wäre niemandem gedient.

Zur Unfallursache lässt sich nun leider trefflich spekulieren. Soweit ich mich erinnern kann, muss in den Tiefen des Forums ein ähnlicher Bericht stehen, Heckausbruch auf feuchter Autobahn. Damals ging es aber um ein Pre-Facelift mit den teilweise verrufenen Pirelli-Reifen.
[EDIT:] Habe den Thread gefunden: https://mustang6.de/viewtopic.php?f=14&t=2225

Ist dein Pony ein EU- oder US-Modell?
Grüße
Mike


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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Nachtaffe » 31. Okt 2023, 11:07

In welchem Fahrmodus warst du?
Normal / Wet / Sport+ / ...?

Hier vor kurzem ziemlich genau das gleiche: https://www.mustang6.de/viewtopic.php?p=478794#p478794

...das hier geht in eine ähnliche Richtung: https://mustang6.de/viewtopic.php?t=12502#p266168

Man liest sowas ab und an mal, fast immer scheinen es Automatik-Fahrzeuge zu sein?

@listener
Dein Link ist ein vFL mit 6-Stufen Automatik und vermutlich Pirellis, nicht unbedingt vergleichbar.
Zuletzt geändert von Nachtaffe am 31. Okt 2023, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße
Jens
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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von JAY » 31. Okt 2023, 11:11

Hi, es freut mich für dich erst einmal das du selbst scheinbar heil aus der Situation raus gekommen bist.

Ich selbst hatte leider auch einen schweren Schaden nach nur einem Monat... hab mir damals den Kofferraum fast komplett abgerissen.
Die reparatur hat über 30.000€ gekostet und fast ein Jahr gedauert. Nach deiner schilderung wird es bei dir ähnlich teuer werden.


Zum Auslöser des Unfalls kann man leider nur viel spekulieren, es wurde hier ja auch schon viel berichtet. Ich habe zwar das vor Facelift Model aber sie sollen nicht so unterschiedlich sein. Es gibt immer wieder Situationen wo der Mustang etwas total unvorhersehbares macht/ viel zickiger ist als anderen Autos. Ich fahre nur noch sehr vorsichtig und rechne mir viel Platz für "Fehler" ein.
Nässe, Spurrillen, abschüssige Straßen, enge Kurven und kalte Temperaturen sind so meine Warnzeichen.
Ich fahre trotzdem gerne und viel (Täglich, noch vor kurzem 120km am Tag)) mit meinem Mustang, bin mir aber immer bewust das es ein Fluchttier ist und immer sein wird.

Es kommt jetzt viel Papierkram auf dich zu und nur du kanst entscheiden wie es mit dir und deinem Ponny weiter geht.

Ich wünsche dir viel Nerven und Erfolg in dieser schweren Situation.
----------------------------------------------------------
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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von listener » 31. Okt 2023, 11:28

Nachtaffe hat geschrieben:
31. Okt 2023, 11:07
@listener
Dein Link ist ein vFL mit 6-Stufen Automatik und vermutlich Pirellis, nicht unbedingt vergleichbar.
Genauso steht es in meinem Post. :Hä:
Grüße
Mike


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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von hdgram » 31. Okt 2023, 12:01

Das Problem bei dem 10AT ist, dass es sehr plötzlich gleich mehrere Stufen herunterschaltet, wenn man beschleunigt.

So wie ich das verstehe, bist Du mit gemächlichen 120 km/ h an dem Kleintransporter vorbei gefahren. In der Situaton schaltet Dein Getriebe in den 10. Gang.

Jetzt unterstelle ich einfach mal, dass Du im Anschluss, als Du an dem Transporter vorbei warst und die Autobahn vor Dir frei, möglicherweise sogar unbewusst und weil Du in einem Kilometer die Ausfahrnehmen wolltest, leicht beschleunigt hast.

Da knallt Dir das 10AT runter evtl. sogar bis in den 3. Gang. Da kannst Du Dir dann selber ausrechnen, was passiert.

Das Ganze ist auf drei verschiedene Arten zu vermeiden:

a) Man kennt sein Auto sehr genau und versteht, was es macht
b) Man schaltet in den wet/snow Modus
c) Man stellt den Wahlhebel auf Sport und schaltet mit den Paddels.

Insbesondere der Punkt c) ist eine ganz deutliche Verbesserung, weil man wie beim MT selber bestimmen kann, wieviel Drehmoment man auf die Antriebsachse bringt.

Und ja, aus dem vorstehenden ergibt es sich zwangsläufig, dass man eben diese Berichte über ein ausbrechendes Heck beim AT häufiger liest, als beim MT.

Ich fahre das 10AT jetzt in meinem 2. Mustang seit 5 Jahren und alle die mich kennen wissen, dass ich relativ forsch fahre. Mir ist das Heck bislang erst einmal wwg gegangen, als ich auf nasser Fahrbahn auf weisse Strassenmarkierungen gekommen bin. Das konnte ich aber dann gut abfangen, u.a. auch deshalb, weil ich ausschliesslich nur über die Paddels schalte. Und deshalb auch Punkt c) oben. Du kannst Dein Pony dann kontrollieren. (Du hältst die Zügel selber fest in der Hand!)
Zuletzt geändert von hdgram am 31. Okt 2023, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Falcon » 31. Okt 2023, 12:11

Da alles krumm ist wird man eine Ursache nur schwer finden.

Die Reifen können gute Hinweise darauf geben ob sie selbst, oder z.b. die Sturz/Spur Einstellungen nicht in Ordnung waren.

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Basco » 31. Okt 2023, 12:14

Das mit den Airbags ist schon komisch.
Daher die Frage, ob das Auto einen Vorschaden schon hatte.
War das ein deutscher Ford-Händler bei dem du das Auto gekauft hast? Stand er als „unfallfrei“ drin?
Hast du ein Bild von deinem Mustang? US-Version?

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Ingo Zacharowski » 31. Okt 2023, 12:20

Hallo Mike, mein Pony ist ein EU-Modell ohne Vorschaden usw. Wurde laut Historie im Dez. 2019 gebaut und im Januar 2020 das erste Mal zugelassen.

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Ingo Zacharowski » 31. Okt 2023, 12:22

Hallo Jens,

ich bin im Normalmodus gefahren und habe normal beschleunigt.

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Ingo Zacharowski » 31. Okt 2023, 12:34

Hallo Dieter, vielen dank für Deine ausführlichen Schilderungen.
Das das AT schon sehr stark runterschaltet habe ich schon einige Male bei trockener Fahrbahn ausprobiert und natürlich hat man dann ein enormes Drehmoment an der Hinterachse was schiebt, dass habe ich aber nur bei mind. dreiviertelgas, wenn nicht sogar bei Vollgas geben erlebt, nicht aber bei normaler Beschleunigung.
Wenn ich im 10 Gang leicht gas gebe, schaltet er in den 9. Gang runter und beschleunigt dann sehr gleichmäßig und behutsam.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ein Gangwechsel in einen tieferen Gang stattgefunden hat. Vielleicht noch in den 8. oder 7. Gang, weiter auf keinen Fall.
Das mit den Schaltwippen ist sicherlich eine Lösung, frage mich dann nur, warum ich dann eine 10AT habe.

Gruß Ingo

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Ingo Zacharowski » 31. Okt 2023, 12:43

Hallo Jay, das ist natürlich hart, wenn der Schaden so groß ist und dann noch das lange warten :geek:
Für mich stellt sich jetzt ehrlich gesagt die Frage, ob ich das Auto überhaupt noch repariert haben möchte.
Wenn das Pony so dramatisch ausschlägt, muss man sich aber ganz genau überlegen, wen man damit fahren lässt.
Da ich Familienvater bin und auch einen Sohn habe, welcher ebenfalls vom Mustang träumt, ist ein Ritt seinerseits in greifbarer Nähe gerückt.
Ich würde es mir nie verzeihen, wenn ich das Auto reparieren lasse, es dann irgendwann noch einmal solche Sperenzien macht und mein Sohn, oder Frau zu schaden kommen würden.

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von hdgram » 31. Okt 2023, 12:44

Missverstehe mich bitte nicht, Ingo, aber jede Situation ist anders.

Du hast eine nasse/feuchte Strasse, Du hast, weil lange ganz gemächlich auf nassfeuchter Fahrbahn gefahren, kalte Reifen.

Weise das nicht so weit von Dir. Dass kann passieren.

Und wenn Du dann evtl. auch noch mit dem rechten Hinterrad bereits auf der weissen Fahrbahnmarkierung warst weil Du wieder rechts rüber wolltest, ist alles möglich.

Viele Dinge passieren unbewusst und sind im Laufe der Jahre Routine geworden, ohne das man darauf achtet.

Und deshalb denke ich auch, die wahre Ursache wird nie herauszufinden sein.

Ich habe nur eine von vielen Möglichkeiten aufgezeigt.
Viele Grüße
Dieter
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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Ingo Zacharowski » 31. Okt 2023, 12:48

Bild
Bild
So sah er vor dem Unfall aus.

BildBild

Und so danach

Ingo Zacharowski
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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Ingo Zacharowski » 31. Okt 2023, 12:59

Hallo Dieter,

Danke für Deinen Zuspruch.
So langsam glaube ich echt, das es sich um einen Fahrfehler handelt und das das Pony einfach nur sehr situativ zu fahren ist.
Ist echt hart so eine Einsicht und dann muss ich mir echt überlegen, ob so ein Auto dann für mich noch einmal in Frage kommt.
Ich bin in den letzten 30 Jahren rund 2,8 mio. Kilometer gefahren und habe mit vielen Autos, viele auch mal brenzliche Situationen gehabt. Das ging von Vollbremsung vor dem Stau hinter Bergkuppe mit Bremsscheiben Glühen (damals noch ohne ABS), bis Heckausbrüche auf Glatteis, oder Reifenplatzer bis hin zu Aquaplaning oder Geisterfahrer wo man gerade noch ausweichen konnte.
immer habe ich das Auto beherrschen können und dem Auto durch mein Tuen sagen können, was es machen soll.

In diesem Fall, war ich einfach nur wie ein Passagier in einem Flugzeug, was einen Abflug macht und Du kannst nichts dagegen tun.
Das ist glaube ich auch das, was mich an der Sache so stört.
Danke aber noch einmal an alle, welche mir hier versuchen etwas Licht ins dunkle zu bekommen.

Viele Grüße Ingo

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Roush-ST2 » 31. Okt 2023, 13:03

Hallo Ingo,

schön daß es dir gut geht und nichts schlimmeres passiert ist.

So wie du es geschildert hast, würde ich hier einen Sachverständigen einschalten, damit die Ursache gefunden wird. Der wird sicherlich von deiner Versicherung bezahlt.

Vermutungen oder Vergleiche mit anderen Fahrzeugen oder Situationen sind nicht wirklich belastbar, da zu viele Faktoren hier eine Rolle spielen. Vielleicht kann man ja noch was aus den Steuergeräten auslesen, habe mal gehört, dass einige von denen die letzten Vorgänge speichern.

Der Mustang ist kein schlechtes oder unberechenbares Auto, er ist halt bei sportlicher Fahrweise etwas zickig.

Ich fahre ja auch noch einen 68er Mustang. Der hatte auch die schönen White Letter Reifen drauf, die waren 2 Jahre jung. Als ich an einem Autobahnkreuz die Abfahrt zur anderen Autobahn gefahren bin, ist mir das Heck einfach so ausgebrochen. Ja die Straße hatte noch etwas Feuchtigkeit und ich bin im Vergleich zu meinem Alltagsauto echt langsam gefahren. Die Ursache waren die Reifen, denn die haben im Vergleich zu den Standardreifen eine absolute schlechte Nasshaftung. Als ich die Reifen gewechselt hatte (auf Falkenreifen, die sind bei weitem keine Top-Marke), fuhr ich nochmals an der gleichen Stelle mit den gleichen Bedingungen ohne das mein Heck ausgebrochen ist.

Ich wünsche dir, dass Du dein Vertrauen zurück bekommst und du deinen Traum weiter leben kannst.

Gruß
Jürgen


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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Ingo Zacharowski » 31. Okt 2023, 13:19

Hallo Jürgen, Danke für Deine Worte. Ich hoffe auch so sehr, dass ich mein vertrauen wiederfinde.
Fahre fast täglich beim Ford-Händler vorbei, wo er jetzt steht und schaue mir das Trauerspiel kopfschüttelnd an.
Ein Sachverständiger ist durch die Versicherung beauftragt. Bin gespannt, ob der was findet, oder ob er nur sein Gutachten bezüglich der Kosten erstellt.

Viele Grüße Ingo

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von commander-joe » 31. Okt 2023, 14:32

Aus meiner Erfahrung kommen die Hochgeschwindigkeits UHP Reifen bei solchen Außentemperaturen kaum noch auf Temperatur, das braucht dann manchmal eine halbe Stunde Fahrt mit Stadtverkehr etc.. Wenn man dann noch einen höheren Luftdruck fährt, steigt das Risiko nochmals. Wie oben auch mehrfach bereits geschildert, tut die Automatik ihr übriges bei, indem diese auch bei sanftem Beschleunigen teils mehrere Gänge zurückschaltet. Was dann am Hinterrad passiert bei 450 PS und Heckantrieb, kann sich jeder ausmalen. Bei feuchter Witterung oder kühleren Temperaturen kann ich daher jedem mit Automatik nur empfehlen, im Nässemodus zu fahren. Offensichtlich ist schon ein Zusammenhang zu sehen, denn die Schalter haben diesbezüglich weniger Probleme.

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Crash Override » 31. Okt 2023, 14:58

Hi, ich hoffe du erholst dich auch mental schnell von dem Schaden. Ich muss meinen Vorrednern leider zustimmen das die Reifen mit jedem Jahr gefährlicher werden. Mein Fahrwerk ist so umgebaut, dass ich einen sanfteren Übergang von Grip zu Drift habe. Daher ist das Auto bei mir bisher immer einfach einzufangen gewesen durch ein Lupfen des Gasfußes, allerdings sind die Michelin unter 15°C bei irgendeiner Art von Feuchtigkeit immer so zu fahren wie auf Schmierseife oder Glatteis. Daher wechsle ich auch schon bei diesen Temperaturen auf Winterreifen, die sind dabei liefern bei den Temperaturen und auch bei Nässe schon guten Grip.

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Re: Unfall durch unfreiwilligen Heckausbruch

Beitrag von Bullfrog » 31. Okt 2023, 15:06

Erstmal mein Mitgefühl für das, was du gerade durchmachst. Ich kann mir vorstellen, dass dich die Geschehnisse sehr verunsichern.
Ich würde die Kohle der Vollkasko (die du hoffentlich hast) nehmen und ein anderes, unfallfreies Auto kaufen. Gerne auch wieder einen Mustang, aber nicht mit AT. Das schreibe ich nicht nur obwohl, sondern gerade weil ich auch einen GT mit AT fahre. Bei nasser und/oder kalter Straße kommt da eher schon mal der Arsch und ich finde es einfacher, bei ner MT ggf. per Kupplung sofort den Kraftschluss zur Hinterachse unterbrechen zu können. Bei mir geschieht das weniger oft, weil ich den Mustang vergleichsweise ruhig bewege und vielleicht auch, weil ich durch die Cobra "Kummer gewohnt bin". Das Ding ist viel leichter als der Mustang und hat noch etwas mehr Leistung. Trotzdem finde ich das Teil berechenbarer als das Pony. Ein Bekannter hat seinen AT bei ähnlichen Wetterbedingungen auch auf fast gerader Strecke weggeschmissen. Unser Mustang ist mir die Tage auf nasser Strasse auch unvermittelt bei niedrigem Tempo ausgebrochen - nicht schlimm, aber bei forcierterer Fahrweise hätte das schon für Schwitzehände sorgen können. Erschreckend ist tatsächlich, wie unvermittelt das geschehen kann.
Meine Meinung ist, dass der Mustang ein ganz gutes und recht gutmütiges Auto ist, was durch die AT aber für manche zur Falle werden kann.
Aberglaube bringt Unglück.

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