Neuaufbau von Wracks

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Waldo Jeffers
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Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Waldo Jeffers » 27. Sep 2018, 14:35

Ich starte mal mit diesem ultimativen US / Litauen Gedächtnis- Video zum Neuaufbau von Mustangs:

"Rebuilding a wrecked 2017 Mustang GT "

https://www.youtube.com/watch?v=uxp8ZnrppYY
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Yee-haw
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Yee-haw » 27. Sep 2018, 15:32

auch wenn mir die gewählte Motorhaube mal gar nicht gefällt.

Große Klasse. Vermutlich kennen die Jungs sich besser mit dem Pony aus als unsere Vertragswerkstätten.

Erinnert mich an mein iPhone. Hier sollte ich ein Austauschmodell vom Applestore bekommen, da es nicht mehr reparabel sei.

In Weissrussland hat die Reparatur $ 30,-- gekostet. Eine Stunde Wartezeit für mich.

Es läßt sich sagen, vermutlich verrichten die geschmäten Litauer zum Teil bessere Arbeit als die schon von mir erwähnten deutschen Vertragswerkstätten.

Bleibt noch offen, was das wiederherrichten insgesamt gekostet hat.
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von aw812 » 28. Sep 2018, 03:00

naja,
ich weiß nicht ob ich so was aus Litauen/Ukraine/Russ. etc. fahren wollte:

https://www.youtube.com/user/tussik01/v ... _polymer=1

wer weiß wie die Stabilität etc. so is nach nem fetten Crash !?
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von PonyWhisperer » 28. Sep 2018, 07:18

Ein Student des Maschinenbaus lernt in Werkstoffkunde im ersten Semester, was es bedeutet, wenn bei Metallen die Streckgrenze (Dehngrenze) überschritten worden ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Streckgrenze

umfassenderer Überblick hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Festigkei ... s-Diagramm

Das ist bei einem Unfall mit Deformierungen an den Stauch- und Knickstellen im Mikrobereich (wenige Millimeter bis Centimeter) immer der Fall! (Ansonsten würde nämlich die Deformationsstelle vollkommen elastisch zurückfedern ... und man bräuchte gar keine Richtbank )

Da hilft also auch keine noch so exakte Litauische Richtbank - es liegt der Beginn einer Materialermüdung vor und das Bauteil verliert an Elastizität und Stabilität (Stichwort z.B. Verwindungssteifigkeit)!

Diesen gravierenden Nachteil sollte man sich zumindest mit einem um 10.000 - 15.000 Euro niedrigeren Kaufpreis ausgleichen lassen.

Für mich als Ingenieur ist eine Kauferwägung schon im Ansatz völlig indiskutabel

Gruesse

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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von aw812 » 28. Sep 2018, 07:36

sehe ich genau so...

optisch sehen die krüppel aber echt wie neu aus. krass.
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von nonnex » 28. Sep 2018, 08:58

Gutes Handwerk, aber kaufen bzw. über 30kmh fahren würde ich as Ding nicht. Ok so geschrottet war dieser auch wieder nicht, sagen wir 50 kmh ;)
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https://mustang6.de/viewtopic.php?f=16& ... 665#p72665

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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Yee-haw » 28. Sep 2018, 10:27

Ich würde mir natürlich vom Litauer auch kein Auto kaufen.

Im Forum habe ich festgestellt, dass doch einige "Mustangbegeisterte" auf die günstigen Angebote anspringen. Nicht umsonst
sind die Angebote günstig. Na ja, Geiz ist geil, bzw Gier frisst Hirn.

Ich würde aber allgemein niemals einen Gebrauchten kaufen. Da ich u.a. die Vergangenheit nicht kenne.

Dennoch Respekt so ein Auto wieder herzurichten ( auch wenn ich dem Material nicht vertrauen würde ). Zumindest macht es den Eindruck auf mich, dass die Jungs was von Autos verstehen.

So wie die US Jungs in den Videos.

Was ich bei deutschen Werkstätten, trotz "jahrelanger" Ausbildung der Mitarbeiter bisher nicht so feststellen konnte.

Diese Tatsache liest man ja hin und wieder auch hier im Forum. (Meine Fordwerkstatt konnte ich bisher noch nicht testen, zum Glück und evtl hebt sie sich ja positiv ab, sollte ich mal was reparieren lassen müssen )


Und nochmals zurück zu meinen iPhone. es funktioniert tadellos für eine Reparatur $ 30,-- In D hätte mich das angebotene Austauschmodell € 360,-- gekostet. Ein Fall von Wegwerfgesellschaft.

Aber natürlich ist ein iPhone kein Auto und es hängt auch kein Leben davon ab.
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Mach 1 » 28. Sep 2018, 15:00

Dieser hier wartet noch auf ein zweites Leben.
In Teilen oder als Ganzes lasse ich jetzt mal dahingestellt :supergrins:

https://www.gebrauchtwagen.at/fahrzeuge ... el=mustang

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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von hdgram » 28. Sep 2018, 15:56

Na ja, zum ausschlachten:
Motor und Getriebe und Remus Auspuffanlage sind nicht beschädigt.
Viele Grüße
Dieter
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von aw812 » 28. Sep 2018, 17:22

Mach 1 hat geschrieben:Dieser hier wartet noch auf ein zweites Leben.
In Teilen oder als Ganzes lasse ich jetzt mal dahingestellt :supergrins:

https://www.gebrauchtwagen.at/fahrzeuge ... el=mustang

ach was , ab zum Arthur , der zieht den locker wieder gerade ...
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Reo089 » 28. Sep 2018, 20:22

Waldo Jeffers hat geschrieben:Ich starte mal mit diesem ultimativen US / Litauen Gedächtnis- Video zum Neuaufbau von Mustangs:

"Rebuilding a wrecked 2017 Mustang GT "

https://www.youtube.com/watch?v=uxp8ZnrppYY
Mittlerweile haben die Jungs nicht nur einen Mustang wieder aufgebaut, sondern auch eine Corvette Z06 und sind gerade dabei einen Challenger Hellcat wieder aufzubauen.

Schaue immer die neusten Videos - macht Spaß anzuschauen.
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Flipsticker » 29. Sep 2018, 01:38

Wow, danke für's Posten!
Ich habe mir tatsächlich alle 18 Parts komplett hintereinander angeschaut und finde es klasse, wie die Jungs die Karre wieder hinbekommen.

Ich freue mich schon auf die Corvette und die Hellcat. Absolut coole Typen. Bei denen sieht das immer so einfach aus!

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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Cayuse » 29. Sep 2018, 06:05

Ich bin noch nicht mit allen Clips durch. Aber ich muss sagen, was die Jungs da machen hat Hand und Fuß. Dass das alles immer noch ein "Garage Workshop" ist, mag sich hier und da auf die Qualität des Ergebnisses auswirken, aber einerseits sind die Resultate noch immer beachtlich und sie wissen ganz genau, wo ihre Grenzen sind und wann sie professionelle Unterstützung und eben solches Equipment brauchen.

Zudem sind die beiden wirklich mit Herzblut bei der Sache und geben alles.

Und zum Thema Unfallschaden richten:
Offensichtlich ist den Jungs durchaus klar, dass es mit dem Rausziehen und Richten der Rahmenträger nicht getan ist. Darum haben sie sich ja ein komplettes vorderes Rahmensegment besorgt. Die Rahmenteile, die aufgrund der Stauchung des Vorderwagens an ihre Verformungsgrenze gekommen sind, wurden dabei ja vollständig gegen neue, unverformte Rahmenteile getauscht. Zudem habe sie viel Augenmerk auf die Ausführung und Qualität der Schweißstellen gelegt und zudem noch zusätzliche Verstärkungen im Profil mit eingeschweißt. Da möchte ich fast behaupten, dass hinsichtlich der Steifigkeit der Vorderwagen jetzt besser ist, als im Original. Das ist gut für den Fahrer, schlecht für einen etwaigen Unfallgegner.

Trotzdem bleibt es natürlich ein Unfallwagen.

Und nur mal am Rande....noch vor ein paar Jahrzehnten wurde aus einem Fahrzeug mit Frontschaden und einem mit Heckschaden wieder ein gebrauchsfähiges Auto gemacht, indem man beide in der Mitte auftrennte und dann die unbeschädigten Hälften wieder zusammenschweißte. Nicht in Litauen, sondern hier bei uns. Ganz normal!
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von PonyWhisperer » 29. Sep 2018, 06:26

Die Physik überlistet man nicht! Wo fängt denn die Stauchung im Rahmen an ... und wo hört sie auf? Nur dort, wo sichtbar etwas verbogen oder abgerissen ist?

Und was vor jahren Usus war, ist dennoch nicht mehr State of the Art ud entspricht vor allem gängigen Technologiestandards von heute. Und: damals hatten die Autos noch keine 450+ PS ...!

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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von aw812 » 29. Sep 2018, 07:14

Cayuse hat geschrieben: Da möchte ich fast behaupten, dass hinsichtlich der Steifigkeit der Vorderwagen jetzt besser ist, als im Original. Das ist gut für den Fahrer, schlecht für einen etwaigen Unfallgegner.
gerade auch dieser Punkt is wohl nicht ganz unwichtig.

Von Werk aus ließen sich die Fzge sicher um einiges steifer bauen.

wollen bzw. dürfen sie aber nicht. Der Unfallgegner soll ja auch ne Chanse zu überleben haben...



aber rein handwerklich is das schon nett anzusehen.
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Cayuse » 29. Sep 2018, 07:49

PonyWhisperer hat geschrieben:Die Physik überlistet man nicht! Wo fängt denn die Stauchung im Rahmen an ... und wo hört sie auf? Nur dort, wo sichtbar etwas verbogen oder abgerissen ist?
Dafür hat der Rahmenholm die offensichtlichen "Sollbruch-/knickstellen", um eben eine mehr oder weniger geordnete, stufenweise Verformung zu ermöglichen. Das wird ja seitens der Hersteller in ausführlichen Verformungs- und Crashsimulationen, sowie realen Test entsprechend ausgelegt und konstruiert. Je näher man der Fahrgastzelle kommt, desto weniger tatsächliche Verformung wünscht man sich. Die Aufprallenergie soll ja möglichst weit vorne wirksam abgefangen werden. Eine nicht sichtbare Stauchung (sofern man dann überhaupt von Stauchung sprechen will), die sich weitestgehend im Materialgefüge abspielt, führt dann wohl eher zu einer Kaltverfestigung. Dies dürfte sich vielmehr positiv auf die Bauteilsteifigkeit auswirken, eher negativ auf die Verformungsreserve des Bauteils.

Darüber hinaus wird ja der Motor heute, Stand der Technik (!), in die Absorption und Ableitung der Aufprallenergie im Crashfall einkalkuliert. Hat dieser selbst, bzw. haben seine Haltepunkte keine Anzeichen vom Aufprall, kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sich das Verformungsgeschehen ausschließlich vor dem Motor abgespielt hat. Und der lief ja noch ohne Probleme, ja sogar der Kühler usw. sah noch ziemlich gut aus. Und dass den Jungs das auch klar war zeigt ja, dass sie zuerst wollten, dass der "frame guy" den Vorderwagen sieht, BEVOR sie auch nur irgendein verformtes Blechteil bewegen.
PonyWhisperer hat geschrieben:Und was vor jahren Usus war, ist dennoch nicht mehr State of the Art ud entspricht vor allem gängigen Technologiestandards von heute. Und: damals hatten die Autos noch keine 450+ PS ...!

Gruesse
Ich glaube der Anspruch der Jungs ist nicht, obwohl sie immer wieder auf "OEM standard" anspielen, die Qualität und Güte eines Neufahrzeuges herzustellen (wobei die Spaltmaße bei denen am Ende besser sind, als OEM ;)). Das gilt in gleichem Maße auch für deutsche Reparateure und Instandsetzer.

Und der "heutige Technologiestandard" (ab Werk) bei der Verschweißung der Rahmenholme ließ sich verhälnismäßig leicht trennen, da eben nur punktgeschweißt war. Da möchte ich fast behaupten, dass die Schweißung, die die Jungs jetzt quasi 'old-school' gemacht haben, deutlich stabiler ist.

Und auch bei der Restauration und dem Komplettaufbau von Oldtimern von Ferrari, Maserati, Porsche etc. werden in den seltensten Fällen "gängige Technologiestandards von heute" angewendet. Und trotzdem sind sie hinterher keine unsicheren Klapperkisten.
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Cayuse » 29. Sep 2018, 08:06

aw812 hat geschrieben: gerade auch dieser Punkt is wohl nicht ganz unwichtig.

Von Werk aus ließen sich die Fzge sicher um einiges steifer bauen.

wollen bzw. dürfen sie aber nicht. Der Unfallgegner soll ja auch ne Chanse zu überleben haben...

aber rein handwerklich is das schon nett anzusehen.
OT: Ja, das ist absolut korrekt. Wenn ich mich recht erinnere gab es da vor vielen Jahren (Jahrzehnten) mal eine große Diskussion in den Automobilkreisen, als Daimler anfing, die Träger/Holme im Vorderwagen durch gezielte Kaltverfestigungsverfahren deutlich steifer zu machen. Crashtest, ich glaube damals vom ADAC, zeigten dann, dass beim Frontalzusammenstoß einer E-Klasse mit einem Golf, die E-Klasse noch ziemlich gut aussah, der Golf aber bis in die Fahrgastzelle hinein zerstört war. Mit wahrscheinlich tödlichen Folgen für die Insassen des Golf, wobei der Daimler-Fahrer wohl nahezu unversehrt geblieben wäre. Daraufhin wurden dann entsprechende Vorgaben eingeführt.
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Re: Neuaufbau von Wracks

Beitrag von Harry K. » 29. Sep 2018, 11:50

Cayuse hat geschrieben: ...
Und der "heutige Technologiestandard" (ab Werk) bei der Verschweißung der Rahmenholme ließ sich verhälnismäßig leicht trennen, da eben nur punktgeschweißt war. Da möchte ich fast behaupten, dass die Schweißung, die die Jungs jetzt quasi 'old-school' gemacht haben, deutlich stabiler ist.
...
Na ja, dass heute bei diesen Bauteilen punktgeschweißt wird hat meiner Ansicht nach weniger mit Einsparungen zu tun. Man will möglichst wenige Wärmeeneegie in die Bauteile bringe, um Verzug und Gefügeänderungen so gering wie möglich zu halten.
Bei Vollschweißnähten müsste man das geschweißte Bauteil spannungsarm glühen und wieder richten, um den Verzug zu korrigieren. Insofern ist es doch wieder eine wirtschaftliche Frage. :D
Gruß Harald

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