atx hat geschrieben:Route_66 hat geschrieben:
[...]
Aber unsere Medien, vor allem die öffentlich-rechtlichen, betreiben lieber Trump Bashing mit Schaum vor dem Mund und üben sich im Versprühen von Nebelschwaden von Meinungsmache in deutsche Wohnzimmer, anstatt einfach die Fakten ohne ständige Moralisierungen zu berichten. Und das sind übrigens die selben, die das geplante Freihandelsabkommen TTIP unter Dauerfeuer genommen haben.
Die Fakten sehen für die EU überhaupt nicht gut aus:
Einfuhrzoll der EU auf importierte Pkw aus den USA: 10% Zollsatz
Einfuhrzoll der USA auf importierte Pkw aus der EU: 2.5% Zollsatz
[...]
Ergebnis: Der Einfuhrzoll in die EU auf Pkw ist viermal so hoch wie umgekehrt der Einfuhrzoll in die USA!!! Dazu kommt dann auch noch die Einfuhrumsatzsteuer (in Deutschland 19%) auf den Gesamtwert des Pkw (also inkl. Zollsatz)
Ein Strafzoll auf den Mustang wie auf alle Pkw aus den USA ist also längst Realität!
[...]
Sorry, dass es etwas off Topic wurde, aber das Thema "Strafzölle auf den Mustang?" sollte vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um US-Strafzölle und EU-Vergeltungsmaßnahmen in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden.
... Unsere Medien berichten keine Fakten? Spannend, dass du selbige als Quelle für deine Argumentation nimmst....
Bitte meinen auszugsweise zitierten Beitrag nochmal vollständig und ganz genau lesen.
Ich habe die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Medien kritisiert. Und als Quelle die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) herangezogen. Die FAZ ist gerade kein öffentlich-rechtliches Medium. Öffentlich-rechtliche Zeitungen gibt es Gott sei dank nicht. Hier von Stammtischparolen zu reden, ist völlig unangemessen. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft ist ein wirtschaftswissenschaftlich anerkanntes Institut, das zu den sog. "fünf Wirtschaftsweisen" gehört, die jeweils im Frühjahr und im Herbst jeden Jahres ein Gutachten für die Bundesregierung zur gesamtwirtschaftlichen Lage erstellen.
Es ist auch keineswegs so, dass der Vergleich der Zölle im Bereich Pkw isoliert betrachtet wird. Fahrzeuge und Fahrzeugteile sind vom Gesamtvolumen im Handel zwischen den USA und der EU das wichtigste Exportgut - in beide Richtungen übrigens. Gern kannst Du auch Vergleiche der WTO zwischen den durchschnittlichen Zöllen in der EU und den USA heranziehen. Und Du wirst feststellen, dass die EU im Durchschnitt höhere Zölle als die USA erhebt. Egal, ob man die absolute Höhe der Zölle betrachtet oder es zum Handelsvolumen der jeweiligen Warengruppe in Bezug setzt. Verschärft wird der Unterschied noch durch die Tatsache, dass auf den Zoll auch noch MwSt. erhoben wird. Es bleibt also nicht bei 10%, sondern z.B. in Deutschland 11.9% (19% MwSt. auf 10% sind 1.9%, die auf die 10% addiert werden). In den USA beträgt die VAT (ähnlich unsere MwSt.) je nach Bundesstaat grob zwischen 5 und 10%. Und darüber hinaus ist es so, dass es von den Zöllen abgesehen, in vielen EU-Staaten noch weitere, nontarifäre Handelshemmnisse gibt. Als Beispiel seien die Niederlande angeführt, wo eine Art "Zulassungssteuer" (CO2-Steuer) verlangt wird, um einen Pkw für den öffentlichen Straßenverkehr zulassen zu können. Somit kostet der Mustang GT dort ca. 120.000,-- EUR. Demzufolge wurden dort - so meine Erinnerung - ca. 10 Mustang GT im letzten Jahr verkauft. Auf diese Art und Weise kann man den Markt abschotten. Nachlesen kannst Du das übrigens auf
www.mustang6g.com.
Zu weiteren Gesichtspunkten wie z.B. die Rolle von Schiedsgerichten bei internationalen Handelsstreitigkeiten (so auch bei TTIP geplant), möchte ich hier nicht eingehen, da der Thread "Strafzölle auf den Mustang?" lautet und das dann total off topic wäre.